Softline-Chef wird Klotz am Bein los
Mit großer Mehrheit hat die Aktionärsversammlung der Softline AG einen neuen Aufsichtsrat gewählt. CEO Lars Schneider hat nun ein Netzwerk geknüpft, das er für den Umbau des Softwaredistributors benötigt. Mit den Querschüssen des Firmengründers braucht er sich nun nicht mehr befassen.

- Softline-Chef wird Klotz am Bein los
- Engagement in die falsche Richtung
Noch vor Weihnachten hat Lars Schneider, Alleinvorstand des Softwaredistributors Softline AG aus Offenburg, seine Kandidaten für den neuen Aufsichtsrat durchgeboxt. Dabei setzt der Manager auf alte Bekannte aus seiner Zeit in der Medienbranche. Die Hauptversammlung stimmte zu, den Aufsichtsrat komplett umzubauen. Neuer Vorsitzender wird Bernhard von Minckwitz, mit dem Schneider in der Geschäftsführung der Fachinformationen des Süddeutschen Verlags zusammengearbeitet hat. Zuvor hatte von Minckwitz bei Bertelsmann die Fachverlagssparte mit aufgebaut. Die Besetzung darf als hervorragend für Schneiders Pläne bezeichnet werden, Softline mit einem Medienverlag zu vereinen, der über den Börsenmantel der Softline AG den bequemen Weg aufs Börsenpaket sucht.
Eine weitere Schlüsselfigur im neuen Aufsichtsrat ist hierbei Christian von Sydrow. Der Rechtsanwalt leitet das Münchner Büro einer großen amerikanischen Wirtschaftskanzlei und hat verschiedene Börsengänge und Fusionen begleitet. Neu im Aufsichtsrat ist auch Hans-Heinrich Kuhn, der innerhalb des weltweit tätigen Schweizer Herstellers von Bodenbelägen und Klebstoffen, Forbo, eine Tochterfirma in Frankfurt/Main leitete.