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DDR2-800-RAMs um bis zu 40 Prozent teurer

Speichermarkt gewinnt an Stabilität

Im zweiten Quartal ist es der Branche tatsächlich gelungen, die Preise auf ein stabiles Niveau anzuheben. Im Vergleich mit Ende März verzeichnet der HEK von 2-GByte-Modulen Zuschläge um bis zu 40 Prozent. Zum Quartalsende muss sich allerdings zeigen, wie stabil die Preise wirklich sind.

Autor:Markus Reuter • 3.6.2009 • ca. 2:15 Min

Der Höhenflug ist nach wie vor nicht beendet. In den letzten Wochen verzeichneten DDR2-RAMs einen Preisanstieg im zweistelligen Prozentbereich. Seit der KW 19 hat sich der Aufwärtstrend zwar leicht verlangsamt, einzelne Typen tendieren sogar wieder nach unten. Gefragte Produkte wie DDR2-800-Module mit zwei GByte steigen jedoch weiterhin im Kurs. Für einen Original-Baustein müssen Wiederverkäufer rund 18,90 Euro veranschlagen. Selbst OEM-Ware ist zuletzt um circa fünf Prozent nach oben gegangen.

Im Vergleich zur KW 13 Ende März hat sich der HEK für DDR2- 800-Module, beispielsweise »Value- RAM« mit zwei GByte von Kingston, um 40 Prozent erhöht. Marktbeobachter gehen davon aus, dass damit der Spielraum nach oben nahezu ausgereizt ist. Es sei eher unwahrscheinlich, dass sich für Standardspeicher ein Händlerpreis oberhalb der 20-Euro-Marke etablieren kann. Dazu müsste die Nachfrage spürbar nach oben gehen und sich die vereinzelt auftretenden Engpässe zu einer echten Verknappung ausweiten.

Die Chip-Hersteller wollen zwar ihre Fertigungskapazitäten verringern, in wie weit sich dies aber kurzfristig im Markt bemerkbar macht, ist ungewiss. Zudem beginnt hierzulande die Urlaubsphase und in Anbetracht der aktuellen Wirtschaftslage wäre es mehr als optimistisch, auf ein überdurchschnittlich gutes Sommergeschäft zu bauen.

Außerdem ist es ein offenes Geheimnis, dass bei OEM-PC-Herstellern noch Überkapazitäten auf Lager liegen. Gepaart mit einem in den kommenden Wochen rückläufigen Absatz rechnet der Handel auch bei den Topsellern mit einer zumindest moderaten Reduzierung.

Um zum Teil 20 Prozent sind seit März die HEKs für DDR3-Speicher gesunken. Im 3- bis 4-Wochenrückblick tendieren diese jedoch wieder leicht nach oben. Im Allgemeinen steigt das Interesse an DDR3, der Durchbruch steht jedoch noch aus. Im Assemblierungsgeschäft dominieren DDR2- Riegel mit rund 80 Prozent des Volumens bzw. zwei Drittel des Umsatzes. DDR3 kratzt bei den großen Speicherherstellern noch an der 5-Prozent-Hürde. Besserung werde erst mit der Etablierung von Intels Nehalem-Plattform erwartet. Bis dahin bleibt DDR3 vor allem eine Option für »Early Adopter«-Märkte, wie den Gaming- und Performance-Bereich.

Durchbrochen ist auch der freie Fall bei Flash-Speichern. USB-Sticks halten beispielsweise ein stabiles Niveau mit leichter Aufwärtstendenz. Im Vergleich mit der KW 13 liegen die HEKs in der KW 22 um zwölf bis 19 Prozent höher. Der Preis für einen 8-GByte-Stick (Markenware) liegt stabil bei circa 14,50 Euro, 16 GByte bei knapp unter 25 Euro. Leicht nach unten gehen nur die von Haus aus noch teuren 64-GByte-Modelle. Hier liegt beispielsweise der HEK für einen Transcend-Stick bei rund 114 Euro.

Bei SD-Cards zeigt sich ein ähnliches Bild. Vier GByte gibt’s im Schnitt für 7,50 Euro. Für acht GByte (ca. 15 Euro) mussten Reseller in den vergangenen drei Wochen einen Aufschlag von 13 Prozent hinnehmen. Mit Verkaufspreisen von in etwa 40 Euro sind SD-Karten mit 16 GByte den meisten Endverbrauchern noch zu teuer.

Aus Herstellersicht geht der Speichermarkt endlich in die gewünschte Richtung. Nach einer langen Zeit des Preisverfalls sind stabile bis steigende Kurse ganz nach dem Geschmack der Produzenten. Grundsätzlich wünscht sich auch der Handel eine Preisstabilität, doch vielen fehlt der Glaube. In den kommenden vier Wochen muss sich über Pfingsten und dem dann schon wieder nahenden Quartalsende zeigen, wie stabil der Markt derzeit wirklich ist.