Ein wichtiges Ergebnis des Tests ist, dass mehr als 9000 (91 Prozent) der getesteten 10.000 Apps eine Berechtigung (Permission) für den Aufbau einer Internetverbindung vom Nutzer verlangen. Dieser muss bei der Installation der jeweiligen App dieser Anfrage zustimmen, ohne zu wissen, wozu diese Verbindung genutzt wird. Weit kritischer für den Nutzer ist dabei die Tatsache, dass ein Großteil der Apps diese Verbindungen nutzt, um gleich beim Start der App ungefragt persönliche Daten zu verschicken. Insgesamt stellte der Test Datenübertragungen an 4358 Server in der ganzen Welt fest – ohne Wissen und Zutun des Nutzers. „Der technisch nicht versierte Nutzer hat nach der Installation keine Möglichkeit, zu prüfen, welche Verbindungen die App nach draußen tatsächlich aufbaut und welche Daten übermittelt werden. Die Frage, was die App mit den Permissions genau macht, bleibt offen.“, so Dr. Schütte weiter. Dabei ist die Verbindung zum Internet für viele Apps notwendig (News, Social Networks), jedoch ist sie bei Anwendungen wie einer Taschenlampen-App für den Benutzer nicht immer nachvollziehbar. Des Weiteren stellten die Forscher fest, dass ca. 7000 Apps (69 Prozent) unverschlüsselt mit der Außenwelt kommunizieren. 448 Apps sendeten eindeutige persönliche Daten wie die IMEI an Server im Netz. Der Nutzer hat in den wenigsten Fällen Einflussmöglichkeiten. So starten 1732 der getesteten Apps direkt beim Start des Geräts und agieren permanent im Hintergrund. Ebenfalls signifikant ist mit fast 50 Prozent (4917) die hohe Anzahl der Apps, die den Aufenthaltsort des Gerätes bestimmen können. 3930 lesen den Gerätestatus aus.
Die Sicherheit des Nutzers wird zudem durch unzureichend programmierte Apps bedroht. "So gibt ein gutes Viertel (26 Prozent) der Apps zwar vor, eine sichere Verbindung zum Internet aufzubauen, schaltet aber die Prüfung des Serverzertifikats explizit ab, so dass die Verbindung leicht angreifbar ist."