Die Bürger sind ebenfalls hinsichtlich der Vorteile biometrischer Anwendungen für Ausweise und Pässe geteilter Meinung. Ungefähr die Hälfte der Befragten (54 Prozent) sagt aus, dass der Schutz vor Identitätsdiebstahl der wichtigste Grund für den Einsatz von biometrischen Ausweisen oder Pässen sei, während zwölf Prozent den Einsatz zur Bekämpfung der Kriminalität für wichtiger halten. Nur vier Prozent sehen die Vereinfachung von Verwaltungsprozessen als wichtigsten Grund für die Anwendung der Biometrie-Technologie an.
„Biometrie wird zunehmend eingesetzt, um die verschiedensten Aufgaben zu erfüllen. Innerhalb des Sicherheitsmarktes wird sie normalerweise bei Asyl-Anträgen genutzt und um einen reibungslosen Grenzverkehr zu ermöglichen oder um Kriminelle zu identifizieren und den Zugang zu Militäreinrichtungen zu kontrollieren. Auch andere Märkte setzen diese Technologie inzwischen ein, und zwar für den Schutz von Patientendaten und sogar Bankkonten. Viele Bürger sind jedoch immer noch misstrauisch, wenn es um den Einsatz dieser Technologie im Alltag geht, da sie um ihre Privatsphäre besorgt sind“, sagt Ole Marius Steinkjer, Business Developer bei Sterias Center of Excellence, Biometrics.
„Speziell in Deutschland reagieren viele Bürger sensibel auf das Thema Privatsphäre, wie die aktuelle Debatte zum Datenschutz zeigt. Zudem wird Biometrie hierzulande in erster Linie mit Kriminalität in Verbindung gebracht. Das ist historisch bedingt und lässt sich deshalb schwer aus den Köpfen bekommen“, sagt Veronika Rawert, Expertin für Biometrie von Steria Mummert Consulting. „Für Anbieter biometrischer Verfahren kommt es deshalb darauf an, den Mehrwert ihrer Produkte noch besser herauszustellen. Hier haben viele Firmen noch Defizite“, so Rawert.