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Allianz für integrierte Gebäudeautomation

13. Januar 2015, 11:08 Uhr | Von Günter Herkommer
© nxtControl

Mehrere Unternehmen aus dem Automatisierungsumfeld haben sich zu einer neuen Allianz zusammengeschlossen. Ziel ist es, gemeinsam eine integrierte Komplettlösung für die Gebäudeautomatisierung anzubieten, die unter anderem den Anforderungen der EU-Richtlinie EN 15232 gerecht wird.

Seit 1. Mai 2014 ist in Deutschland Gebäudeautomation Pflicht. Aufgrund der jetzt gültigen Energie-Einsparverordnung EnEV 2014 müssen beispielsweise Büros, Banken, Hotels und Industriehallen vorgegebene Energie-Effizienzklassen erreichen. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die dezentrale Raumautomation, die der übergeordneten Steuerungslogik ihren Bedarf aus dem jeweiligen Raum anmeldet, zum Beispiel Heiz- oder Kühlleistung und das Regeln von Licht.

Mit "B-control", einer von der Seefelder TQ-Group und dem österreichischen Software-Anbieter Nxtcontrol initiierten Baukasten-Lösung, soll sich der geforderte Grad an Gebäudeautomation auf einfache und effiziente Weise umsetzen lassen. Die entsprechende Steuerung passt in normierte Verteilerkästen. Bei veränderten Anforderungen können der Installateur und das Facility-Management das System unkompliziert und kostengünstig anpassen.

Im Detail besteht das B-Control-Paket aus mehreren Elementen: dem Multi-I/O MIO 100, der Control-Unit-Building CUB 100, dem Powermodul POW 100, dem Patchmodul PAT 100 zur Verlängerung des sogenannten CAB-Busses von einer Hutschiene zur nächsten oder darüber hinaus zum nächsten Verteilerkasten sowie einer Engineering-Software auf der Grundlage der Norm IEC 61499 für die Projektierung der gesamten Gebäudeautomation inklusive Steuerung, Visualisierung, Feldanbindung und Dokumentation.

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Hardware des B control Systems
Die Hardware des B-control-Systems ist im Formfaktor für DIN-Verteiler konzipiert.

Das Multi-I/O MIO 100 verfügt über eine integrierte Spannungsversorgung und Gateways, was den Bedarf an externen Zusatzgeräten reduziert. Neben den 230-V- und 24-V-Eingängen und -Ausgängen sind Bussysteme wie Dali und KNX samt ihrer Stromversorgung inte­griert. Über CAN und zwei RS-485-Schnittstellen lassen sich Enocean, SMI und M-Bus-Gateways anschließen.

Die Control-Unit-Building CUB 100 ist mit einem Freescale-Prozessor ARM9-i.MX28 ausgestattet und damit in der Lage, auch anspruchsvolle Aufgaben zu übernehmen. Mehrere CUB-100-Steuerungen stellen gemeinsam mit anderen intelligenten Teilnehmern ein dezentrales Automatisierungsnetzwerk dar. Ausgestattet mit einem Laufzeitsystem nach IEC 61499 ist die CUB 100 optimiert für verteilte Systeme. Die Steuerung selbst verfügt über 24-V-Eingänge und -Ausgänge sowie zwei RS-485-Schnitstellen, eine CAN- und eine RS-232-Schnittstelle.

Software Objekt HMI
Die Hardware wird virtualisiert und steht als Software-Objekt zur Verfügung – im Bild im HMI, bereit für die Bedienung oder Inbetriebnahme.
© nxtControl

Zwei geswitchte Ethernet-Anschlüsse sorgen für die Kommunikation im verteilten Steuerungssystem und zu über­geordneten Managementsystemen. Dies ermöglicht die Bildung einer Daisy-Chain-Verbindung mit den anderen CUB-100-Steuerungen. Ein dritter Ethernet-Anschluss steht für Modbus TCP oder Ethercat zur Verfügung. Das Powermodul POW 100 versorgt schließlich den CAB-Bus mit den notwendigen Spannungen und Signalen und überwacht diesen außerdem. An das Powermodul lassen sich bis zu sieben MIO 100 und eine CUB 100 anschließen.

Der modulare Aufbau von B-Control entkoppelt die Anschluss-Seite (Terminalmodul) und die Steuerungselekronik (Funktionsmodul). Das Terminalmodul kann auf die Hutschiene gesteckt und ­fertig verdrahtet werden. Erst später bei Inbetriebnahme wird das Steuerungsmodul aufgesteckt, das somit schon vor dem Einbau konfiguriert werden kann. Alle Terminalmodule werden durch den CAB-Bus zusammengeschaltet. Dies geschieht beim Aufstecken auf die Hutschiene automatisch. Auch die Adressierung der ­Module funktioniert vollkommen automatisch und bedarf keiner Konfiguration.

Alle Bussysteme, egal ob voll integriert oder mittels Gateway angebunden, sind vollständig in die Planungs-Software B-Studio integriert. Der Status der vielen Sensoren muss nicht zyklisch abgefragt werden, da die Steuerung auf Ereignisse reagiert. Die Automatisierungslogik verteilt sich auf beliebig viele untereinander vernetzte Controller-Module in den Verteilerkästen. Schaltschränke oder Server im Keller entfallen somit.


  1. Allianz für integrierte Gebäudeautomation
  2. Objektorientiertes Engineering
  3. Interview: Wider die Komplexität

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