Der Verband Deutscher Kabelnetzbetreiber Anga fordert in einem Positionspapier einen, wie er es nennt, „anreizorientierten Digitalumstieg“ bei den Kabelnetzen.
In dem Positionspapier wehrt sich der Verband insbesondere gegen eine voreilige Abschaltung des analogen Fernsehens. Denn anders als bei der Terrestrik, bei der aufgrund begrenzter Kapazitäten ein harter Umstieg notwendig war, verfüge das Kabel über große Bandbreiten und ausreichende Kapazitäten, um gleichzeitig analog und digital zu verbreiten. 100 Prozent der deutschen Breitbandkabelnetze sind digital und transportieren eine Vielzahl digitaler Angebote zu ihren Kunden – parallel zur analogen Übertragung. Hiervon ist die Nutzung digitaler Fernsehangebote zu unterscheiden: Mehr als 6 Millionen TV-Haushalte, die digitale Angebote via Kabel nutzen, und hohe jährliche Wachstumsraten von zuletzt mehr als 40 Prozent zeigten, dass der Digitalisierungsprozess im Kabelnetz deutlich an Fahrt aufgenommen hat.
„Um dies zu ermöglichen investieren die Kabelnetzbetreiber jährlich hohe Summen in die Aufrüstung ihrer Netze“, kommentiert Anga-Präsident Thomas Braun. „Allein in diesem Jahr sind es über 700 Millionen Euro. Neben digitalen Rundfunkangeboten findet über unsere aufgerüsteten Netze auch High-Speed-Internet und Telefonie statt. Damit setzen wir entscheidende Impulse für den Infrastrukturwettbewerb mit den DSL-Anbietern. Eine erzwungene analoge Abschaltung, verbunden mit entsprechenden Kundenverlusten, würde die Investitionsfähigkeit der Kabelnetzbetreiber schwächen – ein deutlicher Widerspruch zur Breitbandstrategie der Bundesregierung, deren Ziele gerade mit Blick auf schnelles Internet mit 50 MBit/s und mehr ohne Breitbandkabelnetze nicht erreichbar sind.“