Lars but not Least

Apple: Große Worte, nichts dahinter

16. November 2010, 16:59 Uhr | Lars Bube
Manch ein aufgeregt wartender iTunes-Nutzer hatte heute das Gefühl, einen wurmstichigen apfel serviert bekommen zu haben. (Bild: James Steidl, fotolia.com)

Ganz untypisch für die sonst so zurückhaltende Unternehmenskommunikation hatte Apple gestern vollmundig angekündigt, dass der heutige Tag das Leben der iTunes-Nutzer verändern würde. Jetzt ist die Katze aus dem Sack und selbst hartgesottene Musik- und Apple-Fans fragen sich, ob die Beatles wirklich noch für eine Revolution taugen.

»Morgen ist ein ganz normaler Tag. Den du nie vergessen wirst.« Mit dieser großspurigen Ankündigung für den Nachmittag des 16. November hatte Apple gestern für einige Aufregung in der wachsenden Fangemeinde gesorgt. Selbst Apple-nahe Quellen gingen deshalb davon aus, dass daraufhin eine wahrlich revolutionäre Ankündigung, wie etwa ein neues Abo-Modell für iTunes oder Apple-TV, zumindest aber doch die neue iOS-Version 4.2, folgen müsse.

Jetzt hat Apple die sprichwörtliche Katze aus dem Sack gelassen und die Welt darf sich wundern: Nach jahrelangen Verhandlungen darf ab sofort also auch Apple die Musik der Beatles vertreiben. Nicht mehr und nicht weniger. Nun mag man diese Strategie vielleicht unter viralem Marketing verbuchen, wie es Apple beherrscht wie kaum ein zweites Unternehmen. Und für Apple hat der heutige Tag auch sicher ein nettes Umsatzplus eingebracht.

Dennoch kommen sich ob dieser Vorgehensweise selbst unerschütterliche Apple-Fans gelinde gesagt etwas verschaukelt vor. So schreibt etwa der Nutzer funky beim Apple-Forum iszene.com »ja, die Resonanz ist doch eher ein wenig "Apple produziert (mal wieder) heiße luft". Auch wenn ich´s lustig fand, ich bin mir nicht sicher ob Apple sich da einen gefallen getan hat…«. In ein ähnliches Horn bläst auch holzfred: »…und ich hab gedacht, dass heute die Enthüllung kommt, dass Apple schon immer eine Dependance von MS war… Oder war es umgekehrt…? Beatles. Tststs. Viele der heutigen iTunes-User waren bei der Auflösung der Band noch gar nicht auf der Welt. Ich war 7 Jahre alt und mir ging das damals schon durch die Kurve. Auch der folgende Hype, der immer wieder hochkam. Naja. Ehrlich ist der Planet Apple durch diese Aktion in meinen Augen ein wenig dunkler geworden.«


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