Lars but not Least

Apple: Große Worte, nichts dahinter

16. November 2010, 16:59 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Börse bestraft die »Werbe-Luftblase«

Viel Lärm um Nichts…
Viel Lärm um Nichts…

Ähnlich abgestraft wurde die groß angekündigte Nullnummer von Apple auch an den Börsen. War der Börsenkurs des Unternehmens zuvor wieder einmal spontan mächtig geklettert, so stürzte er pünktlich zur Bekanntmachung für Apple-Verhältnisse kurzfristig fast schon ab. Anders als den Apple-Managern scheint den Anlegern klar zu sein, dass die Beatles bei all ihrer Bedeutung sicher nicht noch einmal zur Massenhysterie taugen – gerade unter den dafür im Durchschnitt viel zu jungen iKunden. Daran dürften auch einige Extras wie Konzertausschnitte und Co nicht viel ändern, die zwar sicher für echte Beatles-Fans interessant sind, aber dennoch keine Lady-Gaga-Fans ins Scharen zu den Beatles treiben werden.

Warum Apple den Deal an gar so eine große Glocke hängt, dürfte an einer jahrelang geführten rechtlichen Auseinandersetzung zwischen den IT-Hersteller aus Cupertino und dem gleichnamigen Rechteinhaber der Beatles, der von den Beatles selbst gegründeten Apple Corps Ltd., liegen. Nachdem man sich unter anderem nicht über die Nutzung des Namens Apple hatte einigen können, sah es lange so aus, als hätte gerade Apple (Computers) keinerlei Chance, jemals eine gütliche Einigung für den digitalen Verkauf der Beatles-Stücke erzielen zu können.

Jetzt sind die meisten Alben der Beatles für 12,99 Euro bei iTunes abrufbar, das gesamte »Beatles Box Set« wird mit 149 Euro berechnet. Ob sich dadurch allerdings wirklich die Welt verändern wird, wage ich schwer zu bezweifeln. Wie die Beatles schon sangen, war der heutige Tag selbst für Apple-Freunde nur »another day«. Die mehr als fragwürdige Werbeaktion wird dennoch einen unschönen Beigeschmack behalten. Selbst als bekennender Verweigerer der iSklavenschaftbleibt einem da schon fast das Lachen im Halse stecken, wenn man in die schwer enttäuschten Gesichter der iPhonierenden Kollegen sehen muss. Die meisten wirken ein wenig wie kleine Jungen, die zu Weihnachten statt dem ferngesteuerten Modellauto doch nur einen neuen Schlafanzug bekommen haben.


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