Erstes Unternehmen knackt magische Grenze

Apples Weg zur Billion

3. August 2018, 9:36 Uhr | Peter Tischer

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Apple vor Amazon, Alphabet und Microsoft

Apple hat den Wettlauf der US-Tech-Giganten gewonnen: Auch Amazon, die Google-Mutter Alphabet und Microsoft nehmen schon länger Kurs auf die Billion. Das Online-Netzwerk Facebook, das ebenfalls eine Zeit lang als Anwärter gehandelt wurde, musste zuletzt im Zuge seiner Daten-Skandale stark zurückstecken und sich aus dem Rennen verabschieden. Erster Apple-Verfolger ist jetzt Amazon mit einem Börsenwert von 895 Milliarden Dollar, gefolgt von Alphabet mit 852 Milliarden und Microsoft mit rund 826 Milliarden.

Die Spitze der Börsen-Champions-League unterstreicht zugleich die Dominanz des US-Tech-Sektors. Zum Vergleich: Ein Börsenwert von einer Billion Dollar - das sind 1000 Milliarden Dollar - entspricht umgerechnet knapp 860 Milliarden Euro. Das ist in etwa so viel, wie die zwölf derzeit wertvollsten Dax-Unternehmen zusammen auf die Waage bringen. Dennoch ist Apple weltweit nicht das erste Unternehmen, das die Billion knackte - dem Finanzdienst Bloomberg zufolge schaffte PetroChina dies vor mehr als zehn Jahren beim ersten Handelstag in Schanghai. Es folgte jedoch ein Totalabsturz des Staatskonzerns.

Mit dem Aufstieg von Apple gingen in den vergangenen Jahren auch Debatten über die Arbeitsbedingungen bei Apple-Zulieferern in China einher, sowie über die Frage, ob der iPhone-Riese und andere Tech-Konzerne angemessen hohe Steuern zahlen.

Für Apple-Chef Tim Cook ist die Börsen-Billion indes auch ein großer persönlicher Triumph - auch wenn er selbst stets betont, dass er sich keine großen Gedanken über solche Rekordmarken mache. Nach dem Tod seines Vorgängers Jobs hatten viele Beobachter Apple einen schleichenden Niedergang vorhergesagt. Wann immer die iPhone-Verkäufe nicht so rund liefen wie erhofft, moserten Analysten, dem Konzern fehle »das nächste große Ding«. Tatsächlich konnte kein neues Apple-Produkt bisher den Erfolg des iPhones wiederholen. Doch auch ein zwischenzeitlich als Flop belächeltes Produkt der Cook-Ära wie die Apple Watch dominiert seit Jahren das Geschäft mit Computer-Uhren.

Dass der Konzern eine Gewinnmaschine ist, die zuverlässig satte Renditen für Investoren abwirft, liegt allerdings weiterhin vor allem am iPhone. Das zeigte sich wieder im vergangenen Quartal, dessen starke Ergebnisse den Börsenwert letztlich über die Billionenschwelle hievten. Apple steigerte den Umsatz im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 53,3 Milliarden Dollar. Der Quartalsgewinn kletterte um 32 Prozent auf gut 11,5 Milliarden Dollar (9,9 Mrd Euro). Apples Strategie mit dem teuren iPhone X ging auf: Vor einem Jahr wurde viel darüber diskutiert, ob 1000 Dollar oder Euro zu viel wären. Doch nun wurde klar: Die Verbraucher sind bereit, diese Preise zu bezahlen. Das iPhone X war weiterhin das populärste Modell.


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