Der AOL Instant Messenger (AIM), einer der ersten und lange Zeit einer der populärsten Instant Messenger, wird Mitte Dezember eingestellt. Man könne sagen: Eine Ära geht zu Ende.
Bis zum 15. Dezember funktioniert der AOL Instant Messenger noch, dann wird der Stecker gezogen und das einstmals äußerst populäre Chatprogramm eingestellt. Das verkündet die aus AOL und dem Großteil von Yahoo entstandene Firma Oath in ihrem Weblog. Man habe mit AIM einen Kulturwandel eingeläutet, heißt es dort, doch »die Art, wie wir miteinander kommunizieren, hat sich grundlegend verändert«. Gemeint sein dürfte vor allem die Konkurrenz durch WhatsApp und Facebook, welcher der AIM zuletzt nichts mehr entgegenzusetzen hatte.
Dabei war der Messenger lange einer der populärsten weltweit, vor allem jedoch in den USA. Er war zunächst Bestandteil von »AOL Desktop«, wurde aber ab Frühjahr 1997 auch als eigenständiges Programm angeboten. Wichtige Konkurrenten waren ICQ sowie Yahoo Messenger und MSN Messenger. Mit Microsoft lieferte sich AOL auch eine längere Auseinandersetzung, weil der Software-Konzern seinen Nutzern einen parallelen Login bei seinem Chatservice und dem des Konkurrenten ermöglichen wollte und wiederholt von den AIM-Servern geblockt wurde.
Microsoft stellte seinen Messenger bereits 2013 ein, nun folgt diesem in Kürze der AIM. Ab Mitte Dezember, gut 20 Jahre nach der ersten Veröffentlichung, wird man sich nicht mehr einloggen können. Bis dahin lassen sich ausgetauschte Bilder und andere Dateien sowie die Chat-Historie noch sichern, nicht jedoch die Kontaktliste. Die zugehörige Mail-Adresse (@aim.com) bleibt aktiv.