Diese Woche trifft sich die Telekommunikationsbranche wieder in Barcelona. Die Fülle an Neuheiten und Themen auf dem MWC macht deutlich: Mobility ist längst einer der zentralen Treiber der gesamten IT-Branche.
Auf den ersten Blick lockt der Mobile World Congress in Barcelona mit den Handyneuheiten von namhaften und weniger namhaften Herstellern. Natürlich möchten Enverbraucher, Händler und die gesamte Branche gerne wissen, wie das neue Samsung Galaxy S6 aussieht, was sich HTC beim One M9 hat einfallen lassen und ob das neue Xperia-Tablet Z4 von Sony das Potenzial zum iPad-Killer hat.
Tatsächlich sind die Hardware-Neuheiten aber nur ein kleiner Ausschnitt dessen, worum es in Barcelona geht. Die Kongressmesse mit ihren zuletzt 85.000 Fachbesuchern beschäftigt sich auch mit neuen Chip-Designs, mit Fortschritten im Bereich der Netzausrüster und neuen Angeboten der großen Carrier weltweit. Es geht um großes Geld für die Investitionen der Branchenriesen und um die erste Anschubfinanzierung von kleinen Startup-Firmen. Es geht nicht zuletzt um Smartwatches, Wearables, Connected Cars. Namhafte Autohersteller reisen an, um in Barcelona – und nicht auf dem Autosalon in Genf – ihre neuesten Hightech-Fahrzeuge vorzustellen. Manche Pkw sind heute mit mehr Apps vollgestopft als ein durchschnittliches Smartphone.
Viele Veranstaltungen und Vorträge drehen sich um das Mega-Thema »Internet of Things«. Der ausrichtende Mobilfunk-Branchenverband GSMA zeigt, wie die »Smart City« der nahen Zukunft aussehen wird. Es geht in Barcelona auch um das Angebot von Google, Youtube und Facebook, dass längst von leistungsfähigen Mobilfunknetzen abhängig ist. Früher oder später werden die Internetkonzerne tiefer als heute dafür in die Tasche greifen müssen, dass sie Dank schneller, drahtloser Datenleitungen immer mehr Geld verdienen.
Die Themenvielfalt in Barcelona macht deutlich, dass Mobility längst zum zentralen Bestandteil der gesamten IT-Branche geworden ist. Und in Hannover, wo in wenigen Wochen die CeBIT startet, muss man sich eingestehen, dass alle wichtigen Mobilitätsthemen in Katalonien besprochen werden - und nicht in Niedersachen.