In diesem Jahr stand unter dem Motto Datability der verantwortungsvolle Umgang mit großen Datenmengen im Fokus der CeBIT. Doch lange bevor Modeworte wie Big Data aufkamen, machte man sich Gedanken über die wachsende Informationsflut.
1941, als die Erfindung des Computers noch in den Kinderschuhen steckte, führte das Oxford English Dictionary zum ersten Mal das Wort „information explosion“ auf. Ein paar Jahre später beschrieb Fremont Rider in „The Scholar and the Future of the Research“, dass die Bibliotheken US-amerikanischer Universitäten sich alle sechzehn Jahre in ihrer Größe verdoppeln würden. 1963 erschien in den USA „Science since Babylon“ von Derek de Solla Price. Laut seinen Berechnungen, die auf der Zunahme der Anzahl von wissenschaftlichen Fachartikeln beruhen, wächst die Zahl der Publikationen seit Mitte des 17. Jahrhunderts exponentiell an, so dass es sich alle fünfzehn Jahre verdoppelt und alle fünfzig Jahre um den Faktor zehn ansteigt.
Berühmte Bibliotheken
Wenn es um Wissen auf Papier geht, denkt man natürlich zuerst an Bibliotheken. Antikes Vorbild ist die legendäre Bibliothek von Alexandria, deren Bestand man zur Zeit von Ptolemaios (284-222 v. Chr.) auf 400.000 bis 700.000 Werke schätzt. Die wohl berühmteste Bibliothek heutzutage ist die Russische Staatsbibliothek in Moskau mit über 43 Millionen Publikationen. Ihre Dokumente gehören zur UNESCO-Liste des Weltdokumentenerbes „Memory of the World“. Die meisten Bücher lagern hingegen in der Library of Congress in Washington D.C.: Mehr als zehn Millionen gebundene Werke verteilen sich auf über 925 Regalkilometer [6].Wenn man davon ausgeht, dass bedrucktes Papier je nach Schriftgröße maximal 25 Megabyte pro dicht gefülltem Regalmeter enthält, dann würden in der Library of Congress 23.125.000 Megabyte (22 Terrabyte) an Daten lagern.