Das Wachstum wird nach Einschätzung des Bitkom zu einem Zuwachs von 10.000 Stellen auf 853.000 Beschäftigte im Jahr 2011 führen. Damit ist die ITK-Branche nach dem Maschinenbau der zweitgrößte industrielle Arbeitgeber in Deutschland, noch vor der Auto-, Elektro- oder Chemieindustrie. Die meisten neuen Jobs entstehen im Bereich Software und IT-Services. Scheer: „Die Entwicklung neuer Software-Technologien müssen wir mit einer nationalen oder besser europäischen Software-Initiative politisch flankieren.“ Mit dem „Software Cluster Südwest“ sei bereits eine starke Bündelung von Forschungsinstituten und Unternehmen erreicht worden. Aktuell hat das BMBF über die Förderung von Kompetenzzentren für die IT-Sicherheitsforschung an den Universitäten Darmstadt, Karlsruhe und Saarbrücken entschieden. Diese Ansätze müssten konsequent ausgeweitet werden, forderte Scheer.
Als Wachstumsbremse erweist sich zunehmend der Fachkräftemangel, so der Verband. Der Anteil der ITK-Firmen, die unter einem Mangel an Experten leiden, liegt derzeit bei 59 Prozent, und damit wieder auf Vor-Krisen-Niveau. „Wirtschaft und Politik müssen an allen denkbaren Stellen ansetzen, um den Expertenmangel zu lindern“, sagte Scheer. Der wichtigste Faktor sei bessere Bildung, zum Beispiel durch mehr Technikunterricht in den Schulen, eine Verringerung der Abbrecherquoten in technischen Studiengängen oder bessere Qualifizierungsangebote für ältere IT-Experten. Ein weiteres Ziel der Branche sei es, mehr Frauen in technische Berufe und in Managementpositionen zu bringen. Aktuell sind gerade einmal 15 Prozent aller IT-Fachkräfte Frauen. Zum dritten sei eine erleichterte Zuwanderung qualifizierter Experten aus dem Ausland notwendig, betonte Scheer.