Interview mit Starface

Blick zurück - und in die Zukunft

15. September 2015, 12:17 Uhr | Axel Pomper, Redakteur funkschau
© Orlando Florin Rosu-dolphfyn-fotolia

Der Telefonanlagenhersteller Starface feiert 2015 sein zehnjähriges Bestehen. Florian Buzin, Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, schaut im funkschau-Interview zurück auf die Anfangsjahre – und gibt einen Ausblick darauf, wie die TK-Landschaft im Jahr 2025 aussehen könnte.

Florian Buzin, Geschäftsführer bei Starface
Florian Buzin, Gründer und Geschäftsführer, Starface
© Starface

funkschau: Wie sah die Telekommunikationsbranche vor zehn Jahren aus, als Starface mit seinen Asterisk-basierten, hybriden TK-Anlagen in den deutschen ITK-Markt startete?

Florian Buzin: 2005 galt Voice-over-IP im Telekommunikationsmarkt schon weithin als der designierte Nachfolger von ISDN, hatte aber gerade in Deutschland einen schlechten Start erwischt. Die ersten beiden VoIP-Wellen waren kurz nach dem Jahrtausendwechsel an einer Vielzahl technischer Probleme gescheitert – vor allem, weil die Sprachqualität und die Funktionsvielfalt schlichtweg nicht den Erwartungen der Business-Anwender gerecht wurden. 2005 saß die ISDN-Lobby also wieder relativ fest im Sattel und arbeitete hart daran, ihre Pfründe gegen die dritte VoIP-Welle abzusichern. Wir waren aber überzeugt, dass die Zeit für VoIP gekommen war und stellten am 2. Juni 2005 unsere erste Starface-Telefonanlage der Öffentlichkeit vor.

funkschau: Was hatte Starface der Marktdominaz der großen TK-Anlagenhersteller entgegenzusetzen?

Buzin: Unsere Anlagen brachten ein ganz neues Maß an Flexibilität und Offenheit mit. Starface unterstützte standardmäßig das Telefonieren über das Internet, war aber genauso gut für ISDN- und Analog-Netze geeignet. Und wir holten die interne Telefonie ins LAN. Heute ist das eine Selbstverständlichkeit, vor zehn Jahren eröffnete das den Firmen aber gerade im Hinblick auf die Administration der TK-Umgebung ganz neue Möglichkeiten.

funkschau: Konnte Starface den klassischen TK-Anlagen im Hinblick auf den Funktionsumfang das Wasser reichen?

Buzin: Das Fehlen gewohnter Komfortfunktionen war einer der Gründe, warum die ersten beiden VoIP-Wellen scheiterten. Daher haben wir von Anfang an sehr viel Wert darauf gelegt, alle wichtigen ISDN-Features in die neue Welt zu portieren.

Dabei zeigte sich relativ schnell, dass sich viele vermeintlich hochkomplexe ISDN-Leistungsmerkmale in IP-vermittelten Umgebungen sehr einfach umsetzen ließen. Aus diesem Grund konnten wir bei Starface etliche High-End-Features wie Voice-Mail, Conferencing und CTI, die bei ISDN-Providern separat zugebucht und teuer erkauft werden mussten, kostenlos mit anbieten. Das Konzept hieß bei uns „Enterprise-Features für den Mittelstand“. Es kam bei unseren Kunden extrem gut an und war sicherlich mit ausschlaggebend für unseren Erfolg.

funkschau: Mit dem Durchbruch von VoIP begannen die Unternehmen, ihre TK-Technologie sukzessive durch standardisierte IT-Komponenten zu ersetzen und die TK-Abteilungen in die IT zu integrieren. Was bedeutete das für Starface?

Buzin: Aus unserer Sicht ist  die Verschmelzung der beiden Welten vor allem für unsere Kunden ein großer Pluspunkt. Früher mussten selbst einfachste administrative Tätigkeiten – etwa das Einrichten neuer Nebenstellen oder die Umstellung der Anlage auf Sommerzeit – von einem externen Techniker durchgeführt werden. Das war nicht nur teuer, sondern auch extrem umständlich. Mit einem VoIP-System bekamen die Admins plötzlich eine TK-Anlage mit umfassender Active-Directory-Integration und intuitiver Web-GUI. Für unsere Kunden der ersten Stunde war das ein fantastischer Türöffner.


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