Die bekannteste Persönlichkeit der digitalen Welt ist Microsoft-Gründer Bill Gates. 88 Prozent aller Bundesbürger kennen ihn. Der Whistleblower Edward Snowden ist inzwischen einer der bekanntesten IT-Experten der Welt. In Deutschland kennen ihn 84 Prozent. In dem Ranking folgen Facebook-Chef Marc Zuckerberg mit 69 Prozent Bekanntheit und Apple-Gründer Steve Jobs mit 57 Prozent. Bekanntester deutscher Vertreter ist der Computer-Pionier Konrad Zuse, der 41 Prozent der Befragten ein Begriff ist. Die Samwer-Brüder als deutsche Serien-Entrepreneure kennen immerhin 12 Prozent, SAP-Mitgründer Hasso Plattner lediglich 3 Prozent. Bei der ohne Vorgaben (ungestützt) gestellten Frage nach den bekanntesten Unternehmen liegt die Deutsche Telekom mit klarem Abstand an der Spitze. Die Befragten sollten angeben, welche drei IT-Unternehmen ihnen spontan einfallen. Hinter der Telekom folgen Microsoft und Apple vor Vodafone, Google und Facebook. Dann kommen Kabel Deutschland und Telefónica/O2. Unter den ersten acht Unternehmen finden sich somit vier Europäer.
Überraschend weit verbreitet ist die Kenntnis zentraler Begrifflichkeiten der digitalen Welt. Fast zwei Drittel (65 Prozent) kennen den Begriff Social-Media, 63 Prozent Cloud-Computing und 61 Prozent Smart-Watch. Selbst Abkürzungen wie LTE (53 Prozent) oder das Wort Big-Data (45 Prozent) haben rund die Hälfte der Befragten schon mal gehört. Auffällig ist, dass nur 61 Prozent der Deutschen den Begriff Start-up kennen. Und gerade mal ein Fünftel (21 Prozent) hat schon mal etwas von Industrie 4.0 gehört. Kempf: „Das sollte uns aufrütteln, stellt doch die Digitalisierung der Industrie eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre dar.“
Die Umfrage zeigt auch Widersprüche in der Betrachtung des Internets auf. So stimmen zwar 95 Prozent der Aussage zu, das Internet erleichtere die Beschaffung von Informationen. Auf der anderen Seite ist fast ein Drittel (31 Prozent) der Ansicht, das Internet führe zur Verdummung. Drei Viertel (73 Prozent) sagen, das Internet fördere die Meinungsfreiheit. Gleichzeitig sind zwei Drittel (65 Prozent) der Ansicht, das Internet sei ein Instrument staatlicher Überwachung. Obwohl es vielfältigste Möglichkeiten der Kommunikation bietet, sagen nur 37 Prozent, das Internet fördere zwischenmenschliche Beziehungen. Dagegen sind 63 Prozent der Ansicht, es führe zur Vereinsamung. „Im Großen und Ganzen halten die allermeisten Menschen das Internet für eine große Errungenschaft“, betonte Kempf. „Es gibt keine digitale Euphorie, aber eine positive Grundstimmung.“
Aus Sicht des Bitkom müsse noch mehr getan werden, um das Verständnis für die Entwicklungen der Digitalisierung zu fördern. Kempf: „Wir wollen mit Veranstaltungen wie dem Trendkongress, der CeBIT oder dem IT-Gipfel zeigen, wo die Reise hingeht, Trends begreifbar und verständlich machen. Das ist die Grundvoraussetzung, um den digitalen Wandel in Deutschland aktiv gestalten zu können.“
Methodik: Die Angaben basieren auf einer repräsentativen Umfrage, die Bitkom Research in Zusammenarbeit mit Aris Umfrageforschung durchgeführt hat. Dabei wurden im Oktober 1.006 Personen ab 14 Jahren befragt.