Ein defektes Smartphone kommt für viele Nutzer einer Katastrophe gleich. B2X kümmert sich für verschiedene Hersteller weltweit darum, dass die Offline-Zeit möglichst gering bleibt. Durch Zusatzversicherungen will das Unternehmen ein Service-Geschäft generieren, von dem auch der Channel profitieren soll.
Derzeit gibt es 1,9 Milliarden Smartphones weltweit. Bis 2020 sollen es über sechs Milliarden sein – im Schnitt sind davon zehn Prozent defekt und müssten repariert werden. Für B2X ein lohnendes Geschäft. Das Münchener Unternehmen kümmert sich seit 2007 für zahlreiche Hersteller im Hintergrund um die Reparatur und den Austausch von defekten Geräten, damit die Dauer, in dem Kunden auf ihr Smartphone verzichten müssen, möglichst kurz bleibt. Mit über 400 Partnern ist der Service-Anbieter in mehr als 100 Ländern global bestens aufgestellt. Großgeworden ist B2X mit diesem Dienstleistungs-Geschäft. »Wir sind das Foxconn der Aftersale-Services«, erklärt Rainer Koppitz. Seit Ende März 2016 verantwortet er als neuer CEO die Geschäfte des Unternehmens, das zweistellige Wachstumsraten aufweist.
Statt sich in jedem Land eigene Services aufzubauen, können die Smartphone-Hersteller auf das B2X-Netzwerk zugreifen. Das Unternehmen übernimmt dann den gesamten Zyklus, von der Abgabe des defekten Geräts über die Reparatur bis hin zum Austausch des Gerätes. Davon machen die etablierten Smartphone-Größen Gebrauch, aber auch neue Hersteller kommen auf B2X zu. »Gerade kleinere Smartphone-Hersteller aus China, die nach Europa expandieren wollen, können von unserem Angebot profitieren«, sagt Koppitz.
Handelte es sich in der Vergangenheit in der Regel um Garantiefälle, die B2X abwickelte, arbeitet das Unternehmen derzeit daran, mit digitalen Versicherungen ein neues Feld zu erschließen. Während Kfz- und Hausrats-Versicherungen für die junge Generation zunehmend an Bedeutung verlieren, steigt die Nachfrage nach Angeboten für mobile Endgeräte. Koppitz beziffert das Volumen dieses Marktes auf derzeit 31 Milliarden US-Dollar, bis 2020 soll es auf 48 Milliarden US-Dollar werden. Auch die Versicherungsunternehmen haben laut Koppitz das Potenzial erkannt. Vorreiter sind hier die USA, wo solche Angebote nicht nur auf ein Smartphone beschränkt sind, sondern mittlerweile alle mobilen Geräte im Haushalt beziehungsweise im Smart Home umfassen.