Neben Privatnutzern dürfte der Routerzwang auch für Unternehmenskunden negative Folgen haben. Der Petition haben sich deswegen auch Hersteller angeschlossen, die auf das Geschäft mit Business-Nutzern spezialisiert sind, wie etwa der Aachener Netzwerkspezialist Lancom. Eine wesentliche Gefahr sieht Lancom-Geschäftsführer Ralf Koenzen dabei für die IT-Sicherheit im deutschen Mittelstand: Da Unternehmen ihre Netzzugangstechnik nicht mehr selbst wählen dürften, könnten die gezwungen sein, Geräte mit niedrigerem Sicherheitsniveau einzusetzen. Auch Speziallösungen, wie beispielsweise Router für die Brandmeldetechnik oder Alarmübertragungstechnik mit entsprechender Zulassung, können nicht mehr eingesetzt werden. Damit wird auch in dieser Hinsicht das Schutzniveau gesenkt. »Die von den Providern üblicherweise mitgelieferten Consumer-Router bieten in der Regel nicht ansatzweise dasselbe Schutzniveau wie hochwertige Router. Damit konterkariert die Bundesnetzagentur die Pläne der Bundesregierung, das IT-Sicherheitsniveau in den deutschen Unternehmen anheben zu wollen«, kritisiert Geschäftsführer Ralf Koenzen.
Ein weiterer Kritikpunkt, den Koenzen anführt, ist die möglicherweise nicht ausreichende Ausfallsicherheit: Kunden, für die Hochverfügbarkeit geschäftskritisch ist, können Router nicht mehr entsprechend ihrem Bedürfnis nach Verbindungs-Verfügbarkeit auswählen.