Für viele Anwender sind Smartphones mittlerweile unentbehrliche Helfer im Alltag. Doch braucht man tatsächlich alle Dienste und Funktionen der Geräte? E-Plus wollte es genauer wissen und hat nachgefragt. Mit überraschenden Ergebnissen.
Am unpopulärsten sind offenkundig die von vielen Anbietern stark beworbenen Video-Downloads. 84 Prozent der für den E-Plus Mobilfunkmonitor befragten 2.000 Anwender halten diese Funktion schlichtweg für überflüssig. Das liegt offenbar nicht nur am kleinen Bildschirm der Geräte, denn Musikdownloads oder -streaming gelten ebenfalls als verzichtbar. Mit 75 Prozent Ablehnung liegen diese Funktionen auf Platz vier des Negativ-Rankings. Platz zwei und drei auf dem Treppchen nehmen Sprachmemos (82 Prozent) und Internettelefonie (VoIP, 78 Prozent) ein.
Größer wäre der Schmerz beim Verzicht auf Spiele: Fast ein Drittel der Smartphone-Verwender findet diesen Zeitvertreib zu wichtig für die Streichliste, 70 Prozent der Befragten fänden Geräte ohne diese Zerstreuung akzeptabel. Auf den nächsten Plätzen folgen in relativ engem Abstand Radio (verzichtbar für 69 Prozent), MMS (67 Prozent), Instant Messenger (65 Prozent), soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter (63 Prozent) und mobile Navigation (56 Prozent).
Die Videokamera ist hingegen die erste Smartphone-Funktion, die bereits die Hälfte aller Nutzer für unverzichtbar hält. Das liegt an den immer besseren Auflösungen der eingebauten Kameras und den vielen Möglichkeiten zur direkten Nachbearbeitung, mit denen die Smartphones mittlerweile ausgestattet. Auf den nächsten Plätzen folgen die E-Mail-Bearbeitung und die Möglichkeit, im Internet zu surfen. Dass diese Funktionen immer wichtiger werden, steht wohl außer Frage: Von diesen Optionen könnten sich nur 46 bzw. 42 Prozent aller Smartphone-Nutzer trennen. Die Reihenfolge zeigt: Tatsächlich gelten die Funktionen als wichtiger, die im Arbeitskontext genutzt werden können – ein Zeichen, dass ein großer Teil der Befragten ihr Mobiltelefon zumindest teilweise für berufliche Zwecke einsetzt.
Ein weiteres überraschendes Ergebnis ist, dass immerhin fast jeder Zehnte ohne die Telefonfunktion seines Smartphones auskäme. Im sicheren Mittelfeld liegen nützliche Organisationsfunktionen wie Kalender und Wecker. Diese Hilfsmittel halten immerhin 48 Prozent beziehungsweise 40 Prozent aller Befragten für nicht notwendig. Gerade bei diesen Grundfunktionen unterscheiden sich die Ansprüche der Mobilfunkteilnehmer deutlich nach Alter. Während beispielsweise über 70 Prozent der Generation »60 plus« keinen Kalender bräuchte, wollen nicht einmal 30 Prozent der 14- bis 29-Jährigen auf ihn verzichten. Und wo die SMS für 90 Prozent der jüngeren Generation unverzichtbar ist, könnte jeder Zweite über 60 ohne sie auskommen.