Unified-Communications-Technologien spielen zurzeit vor allem bei Großunternehmen eine Rolle. Mittelständler scheuen die Investitionen und fürchten den Schulungsaufwand für die Mitarbeiter. Sie gehen davon aus, Unified-Communications ist für kleine und mittlere Unternehmen zu komplex und zu teuer. Doch dieser Mythos ist falsch.
Obwohl Unified-Communications (UC) seit einiger Zeit in aller Munde ist, entscheiden sich Unternehmen noch sehr selektiv für die neue Technologie. Es gibt eine klare Schieflage, wenn man sich die Realisierung von UC nach Unternehmensgröße anschaut. Größere Unternehmen waren in der Vergangenheit eher bereit, auf UC zu setzen. Nach einer Berlecon-Studie vom Oktober des vergangenen Jahres haben bereits die Hälfte der Betriebe mit mehr als 100 Mitarbeitern UC realisiert. Schaut man sich das Segment der kleineren Unternehmen an, kippt das Bild. Nur 20 Prozent der 2010 vermarkteten Lines waren laut Canalys IP-basiert. Investieren KMUs in die neue Technologie, geben sie sich häufig mit Insellösungen zufrieden. Sie setzen also auf einzelne Technologien wie Computer-Telephony-Integration (CTI), die in keinen größeren UC-Kontext integriert sind. Hersteller müssen sich fragen, was die Ursache für die Zurückhaltung weiter Teile des Mittelstands ist.
Es kursieren auf dem Markt immer wieder die gleichen Argumente, die angeblich gegen UC für KMUs sprechen. Er herrscht der Mythos, UC sei für den Mittelstand zu komplex. Die Anschaffung der Technologie sei zu teuer, man benötige Programmierer, welche die Lösung implementieren müssen. Schlussendlich komme dann auch noch der Schulungsaufwand der einzelnen Mitarbeiter hinzu. Unterm Strich bedeutet das für Unternehmen einen langen Return-on-Investment und hohe Betriebskosten, UC ist also für den Mittelstand nicht rentabel. Nach unserer Überzeugung und Erfahrung ist diese Meinung falsch. UC ist nicht mehr nur Großunternehmen vorbehalten, sondern auch für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) lohnenswert.
Die Vorbehalte des Mittelstands gegenüber UC-Technologien fangen bereits bei der Implementierung an. KMUs sind auf der Suche nach einer Lösung, die leicht zu realisieren ist und die sie umgehend anwenden können. Die bisherige Praxis, alle Einstellungen auf einem Telefonserver und noch einmal auf einem Applikationsserver vornehmen zu müssen, ist aufwendig. Die Integration vereinfacht sich stark, wenn der Telefonie- und der Applikationsserver in einer einzigen Appliance vereint ist. Dadurch müssen alle Dienste und Einstellungen nur noch einmalig auf einer Oberfläche vorgenommen werden. Der Integrator muss nicht mehr die Dienste für jeden Benutzer separat freischalten und programmieren, er muss keine verschiedenen Server mehr miteinander verbinden. Egal ob ein oder mehrere Dienste aktiviert werden sollen – alles geschieht genau an einer Stelle und zwar einmalig. Das spart Zeit und minimiert die Kosten.