Kommentar: Smart-Home

Der ratlose Verbraucher und das intelligente Heimnetzwerk

6. August 2014, 14:09 Uhr | Mike Silva, EMEA Sales Director bei Ipswitch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Gewaltiges Marktpotential

Die Nachfrage nach Smart-Home-Lösungen steigt, das Marktpotential ist gewaltig. Laut einer aktuellen Studie des Nürnberger Marktforschungsinstituts GfK von 2014 haben rund 40 Prozent der deutschen Haushalte ein konkretes Interesse an der Vernetzung ihres Eigenheims – im Besonderen gilt die Nachfrage Lösungen zum Energiesparen und zur Sicherheit. Und abgesehen von Smartphones, Laptop und Tablets - den zuhause am häufigsten verwendeten vernetzten Geräten - werden intelligente Uhren (Smart-Watches), Verbrauchszähler (Smart-Meters) und Rauchmelder in Privathaushalten bereits immer beliebter. Ein intelligenter Zähler beispielsweise sendet eine Nachricht an das Handy oder die Armbanduhr, wenn das Licht oder die Heizung nicht ausgeschaltet werden. Der intelligente Rauchmelder informiert, wenn ein Feuer im Haus erkannt wird.

Zudem ist davon auszugehen, dass elektrische Geräte der nächsten Generation standardmäßig einen Sensor besitzen, der intelligente Apps über eine Netzwerkverbindung unterstützt. Daher werden die Anforderungen an das Heimnetzwerk, mehr Daten, Anwendungen und Geräte unterzubringen, in einigen Fällen wohl deutlich steigen. Und mit diesen neuen Anforderungen und dem vermehrten Datenverkehr im Heimnetzwerk steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass etwas schiefläuft. Mit der Anzahl der Geräte wächst das Risiko, dass das Heimnetzwerk ausfällt. Datenflüsse werden kompliziert und das Risiko langsamer Datenübertragungen steigt. Wenn viele Geräte auf das Netzwerk zugreifen dürfen, ist es schwieriger, unbekannte Geräte zu bemerken. Dies ist vergleichbar mit den Problemen, die Netzwerkmanager durch den Aufstieg von BYOD (Bring-your-own-device) hatten und immer noch haben. Durch die Flut unterschiedlicher Geräte wird das Netzwerk anfälliger für böswillige Angriffe, etwa durch Viren und Malware.

Um sicherzustellen, dass das Heimnetzwerk dauerhaft ordnungsgemäß arbeitet, muss es überwacht werden. Eine Reihe von Überwachungstools für Verbrauchernetzwerke sind zwar erhältlich; die Auswahl ist jedoch beschränkt und die Frage, ob sie wirklich für intelligente Häuser mit Apps geeignet sind, ist noch nicht beantwortet. Außerdem weiß der durchschnittliche Verbraucher – bei dem es sich im Allgemeinen nicht um einen IT-Experten handelt – wahrscheinlich noch nicht einmal, dass es diese Tools gibt und dass sie notwendig sind, um die Heimumgebung am Laufen zu halten.

Von Verbrauchern kann nicht erwartet werden, dass sie die komplexe Technologie, die sukzessive Einzug in ihre Haushalte erhält, genauso beherrschen wie Systemadministratoren, die geschult sind, stets die aktuellen Trends verfolgen und dafür bezahlt werden. Doch wer wird dann das intelligente Heimnetzwerk verwalten? Anbieter von Netzwerktechnologien haben eine Verantwortung dafür, Verbraucher darin schulen, die vernetzten Geräte in ihren Haushalten ordnungsgemäß einzurichten und zu verwalten sowie sie aktuell und synchronisiert zu halten. Doch sie werden die Wissenslücke der Verbraucher nicht alleine füllen können. Für Netzwerk- oder Serviceanbieter, die dies sehen und entsprechend handeln, besteht daher die Chance, mit Lösungen für Verbraucher zu punkten, die die Überwachung von Heimnetzwerken und den damit verbundenen Geräten übernehmen, oder entsprechende Service-Pakete schnüren. Vielen Menschen ist es eine Menge wert, wenn der Kaffee nie ausgeht.


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