Umsatzsprung im ersten Quartal

Deutsche Telekom im US-Aufwind

15. Mai 2015, 9:55 Uhr | Stefan Adelmann
Besonders T-Mobile US-Chef John Legere treibt in den USA das Geschäft nach vorne
© Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom konnte im ersten Quartal dieses Jahres deutlich wachsen. Allerdings profitiert der Gesamtumsatz maßgeblich vom starken Geschäft in den USA. Die Ergebnisse in Europa und besonders der T-Systems hinken hingegen den Erwartungen weiter hinterher.

Die Deutsche Telekom hat einen erfolgreichen Start in das Jahr 2015 hingelegt. Der Umsatz des Netzbetreibers stieg um 4,7 Prozent. Berücksichtigt man den Umrechnungseffekt des starken Dollarkurses, liegt das Wachstum laut den Bilanzen sogar bei 13,1 Prozent und der Gesamtumsatz damit bei 16,8 Milliarden Euro. Besonderen Einfluss auf dieses Erfolgsergebnis hatte das Geschäft in den USA. Die Mobilfunksparte in Übersee hat im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um weitere 36,1 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro zugelegt. Zusätzlich stieg die Zahl der Nutzer jenseits des Atlantiks um 3,3 Prozent. »Positive Vorzeichen bei Umsatz und Ergebnis haben wir in unserer Branche lange nicht gesehen. Unsere klare Strategie mit starken Investitionen zahlt sich aus«, erklärt Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom.

Aber auch das hiesige Geschäft hat zum Erfolg im ersten Quartal beigetragen. Der Umsatz in Deutschland stieg um 1,9 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro. Und auch die Kundenzahlen sind für die Telekom positiv. Bei den Mobilfunk-Kunden gab es zwischen Januar und Ende März einen leichten Zuwachs von 0,5 Prozent, die Zahl der Festnetz-Anschlüsse ging um vergleichsweise geringe 0,6 Prozent zurück. Der Gewinn in Deutschland hat vor Abschreibungen allerdings ein Minus von 3,6 Prozent zu verzeichnen. Und auch das Ergebnis des Gesamtkonzerns nahm im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte ab. Um insgesamt 56,7 Prozent fiel der Überschuss von 1,8 Milliarden auf 787 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr kam dem Netzbetreiber jedoch ein Anteilsverkauf zugute, der 2015 fehlte und den Gewinnschwund etwas drastischer gestaltet.

Nicht erfreut dürften die Bonner über den leichten Rückgang im europäischen Geschäft sein. Hier ging der Umsatz im ersten Quartal um 0,6 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro zurück. Dabei versucht das Unternehmen seit Jahren, sich mit diversen Übernahmen und Investitionen als paneuropäischer Anbieter zu etablieren. »Wir sind der integrierte europäische Telekommunikationskonzern mit Wachstumsprofil. Daran und dafür arbeiten wir hart«, beteuert Höttges.

T-Systems weiter im Minus

Zusätzlich steckt das Systemgeschäftes, sprich T-Systems, weiter in der Krise. Zwar stieg der Umsatz der Market Unit um ein Prozent auf 1,7 Milliarden Euro, was die Telekom besonders in den Fokus rückt. Der Gesamtumsatz schrumpfte hingegen um 2,5 Prozent. Auch der Auftragseingang war um 9,1 Prozent geringer als im Vorjahr und lag bei 1,3 Milliarden Euro, was die Telekom hauptsächlich am Transformationsprogramm »T-Systems 2015+« festmacht. Zulegen konnte die T-Systems hingegen im Cloud-Bereich. In diesem Wachstumsmarkt konnte das Unternehmen um 20 Prozent wachsen.

In Hinblick auf das Gesamtjahr zeigt sich der Netzbetreiber guter Dinge. Die bisherigen Prognosen gehen von einem Konzernüberschuss von 18,3 Milliarden Euro aus.


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