Mit nur einer Kennzahl lässt sich erstmals und zukünftig der Digitalisierungsgrad Deutschlands und seiner 16 Bundesländer abbilden. Der heute veröffentlichte D21-Digital-Index 2013 zeigt, dass Deutschland mit 51,2 von 100 möglichen Punkten aktuell einen mittleren Digitalisierungsgrad erreicht hat und die Bundesbürger damit in der digitalen Welt grundsätzlich angekommen sind.
Der Index der Initiative D21 basiert auf insgesamt vier Säulen: Der „Digitale Zugang“ umfasst den Zugang zum Internet und das jeweilige Endgerät, die Breitbandnutzung sowie die Hardwareausstattung der Bevölkerung in Deutschland. Er beträgt in Deutschland gegenwärtig 54,2 Punkte. In der Säule „Digitale Offenheit“ erreicht die deutsche Gesellschaft 53,9 Punkte. Dieser Subindex umfasst die Einstellung der Bevölkerung zu digitalen Themen und greift die Offenheit für Neuerungen sowie auch die Ängste und Befürchtungen in der digitalen Welt auf. Die „Digitale Kompetenz“ fasst das inhaltliche Wissen der Bürgerinnen und Bürger zu digitalen Themen, der technischen Kompetenz sowie der Medienkompetenz zusammen und liegt aktuell bei 50,3 Punkten. Die „Digitale Nutzung“ gibt Auskunft über die Nutzungsintensität und Nutzungsvielfalt der Bürgerinnen und Bürger am Computer und im Internet. Hier liegt die Kennzahl bei 40,3 Punkten. Diese zentralen Ergebnisse des D21-Digital-Index 2013 hat Robert A. Wieland, Vizepräsident der Initiative D21 und Geschäftsführer der TNS Infratest, heute in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt.
„Mit dem D21-Digital-Index führen wir eine neue Währung zur Messung des Status-quo der digitalen Gesellschaft in Deutschland ein. Diese neue Messgröße erlaubt es, in nur einer Kennzahl den Digitalisierungsgrad Deutschlands und seiner Bundesländer abzubilden. Entscheider aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft haben damit die Chance, neue Programme und Initiativen zielgruppenspezifisch auszurichten“, sagt Robert A. Wieland.
Index spiegelt digitale Spaltung der Gesellschaft wider
Der D21-Digital-Index misst auch den Digitalisierungsgrad einzelner Bevölkerungsgruppen. Männer weisen mit 55,2 Punkten einen deutlich höheren Indexwert auf als Frauen, die 47,4 Punkte erreichen. Menschen mit abgeschlossenem Studium erreichen 61,3 Punkte und die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen erreicht gar einen Indexwert von 64,7 Punkten. Bürgerinnen und Bürger dagegen, die lediglich über einen Hauptschulabschluss verfügen, erzielen einen Index von 41,0 Punkten. Eindeutig ist an den Werten ablesbar, dass der Digitalisierungsgrad in Deutschland auch mit dem Haushaltsnettoeinkommen steigt. Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 3.000 Euro oder mehr erreichen einen Indexwert von 63,9 Punkten. Dieser Index ist nahezu doppelt so hoch gegenüber Haushalten mit einem monatlichen Einkommen von unter 1.000 Euro (35,2 Punkte). Insbesondere Bürger, die älter als 70 Jahre sind, weisen mit 26,6 Punkten einen auffällig niedrigen Index-Wert auf. „Zugang zum Internet bedeutet Chance auf Teilhabe am digitalen Fortschritt. Der D21-Digital-Index hilft der Politik Maßnahmen zu priorisieren und zielgruppenspezifisch Unterstützung zu leisten“, so der bayerische Bundestagsabgeordnete Dr. Reinhard Brandl, Mitglied in der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft sowie im Unterausschuss Neue Medien.