Breitband als Nische
Die deutsche Breitband-Einöde
Fortsetzung des Artikels von Teil 1
Daten-Tropfen auf dem heißen Breitband-Stein
Während branchenübergreifende Zugpferde wie die Cloud und Unified Communications in aller Munde sind, ist die erforderliche Struktur noch längst nicht geschaffen. Und aktuell ist kaum abzusehen, dass die Bundesregierung ihre ehrenhaften Ziele bis 2018 tatsächlich erreicht, da die politische Millionenförderung allenfalls ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Der Ausbau verschlingt Milliarden – umso verständlicher erscheint es, dass die Netzbetreiber mehr Unterstützung einfordern.
Die Alternativen zum Kabel bleiben für Unternehmen hingegen weitestgehend unattraktiv. Zwar soll LTE die weißen Flecken füllen, der Funkstandard eignet sich aber kaum für den datenintensiven Arbeitsalltag. »Der Ausbau des mobilen Datennetzes wird eine Herausforderung bleiben, das mobile Netz kann nur komplementär zu Festnetzanschlüssen funktionieren«, erklärt Frank Meywerk, CTO bei Unitymedia. Und auch das von der Telekom angetriebene Vectoring bringt eben nur eine Verbesserung für schon vorhandene Strukturen und Geschwindigkeiten.
Durch die Ausbremsung des konkreten Ausbaus verstreichen für die Wirtschaft aber entscheidende Momente und die Eigenfinanzierung ist nur für die wenigsten Unternehmen eine tatsächliche Option. Denkbar, wünschenswert und geradezu obligatorisch sind neue Modelle, bei der Politik, Wirtschaft und letztendlich auch die Verbraucher Hand in Hand gehen. Aktuell verhandeln die Netzbetreiber über Tarife, mit denen der tatsächliche Datenverbrauch in den Fokus rückt. Und auch wenn diese Idee vielen Verbrauchern am Ende des Tages nicht schmecken mag, ist es ein nachvollziehbarer Weg, um den Ausbau zu stemmen und infolgedessen die deutsche Wirtschaft zu unterstützen.
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