Kommunikations-Dienste

Die Fragmentierung der Kommunikation

24. August 2012, 11:27 Uhr | Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Zeitgemäße Vermarktungsstrategie gefordert

„Statt OTT-Dienste zu blockieren oder parallele Systeme gegeneinander aufzubauen, besteht die Lösung darin, OTT-Services mit der klassischen Mobilfunkwelt zu verbinden“, ist Thorsten Trapp überzeugt. Vorreiter und Marktführer unter diesen Diensten sind Skype und Whatsapp, die ihre derzeitigen Führungspositionen nach heutiger Einschätzung weiter ausbauen werden. Für die Konkurrenzprodukte ergeben sich bereits jetzt unterschiedliche Launch-Termine sowie ein massiv unterschiedliche Preisgestaltung bei den jeweiligen Unternehmen. „Dies mindert den Vorteil der Erreichbarkeit aller Endgeräte und kommt erst recht nicht gegen das „Umsonst“-Prinzip von Whatsapp oder Skype an. Medien sprechen bereits von überzogenen Preisen nach der Gratis-Testphase “, sagt Volker Klünter von Steria Mummert Consulting. Somit drohe einem interessanten neuen Produkt  nur ein Nischendasein.

Stattdessen könnten die Telekommunikations-Unternehmen der Strategie erfolgreicher Player wie Google und Facebook folgen und sich den „Spaß“ der Nutzer am Nutzen von neuen Services zu Gute machen. „Eine zeitgemäße Vermarktungsstrategie könnte ein zwischengeschalteter Werbepartner sein. Möglich wäre Werbung passend zum aktuellen Standort des Teilnehmers oder ein Werbefilm unter dem Video-Chat. Wenn Joyn nur annähernd die Anzahl an SMS in den Mobilfunknetzen erreichen würde, hätte man eine enorm wirksame und attraktive Werbeplattform geschaffen“, rät Volker Klünter von Steria Mummert Consulting. Nick Lane, Chief Strategy Analyst von Mobilesquared, betont: „Anstatt die Kommunikation komplizierter zu machen, sollten Mobilfunkanbieter den Nutzern ermöglichen, unabhängig vom verwendeten Gerät oder einer App miteinander in Verbindung zu treten. Um das Potenzial von OTT-Services wirklich ausschöpfen zu können, sollten sich die Anbieter nach Möglichkeiten umsehen, wie sie möglichst effektiv mit Vertretern der OTT-Industrie zusammenarbeiten können.“

Indem Mobilfunkbetreiber beispielsweise ihren OTT-Partnern Mobilfunknummern, Sprach- oder SMS-Services zur Verfügung stellen, ergeben sich auch für die Provider neue Geschäftsfelder. So haben sie die Möglichkeit, an den Umsätzen, die durch OTT-Dienste generiert werden, teilzuhaben. Auch für die Verbraucher ergeben sich Vorteile: Sie können durch die Verknüpfung von Internet- und Telekommunikationsdiensten anhand von virtuellen Mobilfunknummern plattformübergreifend kommunizieren, unabhängig davon, ob sie internetbasierte oder klassische Anwendungen nutzen.

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  1. Die Fragmentierung der Kommunikation
  2. Mobilfunkbetreiber sollten „Walled Garden“ überwinden
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