Security

Die Sicherheitsrisiken 2013

4. Januar 2013, 13:49 Uhr | Christine Schönig, Technical-Managerin, Check Point Software Technologies

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Neue Gefahren, alte Hacker-Domänen

Gefahr Nummer 5: Cloud-Security

BYOD ist allerdings nicht die einzige Gefahr, die Unternehmen dazu zwingt, die Mauern um ihre schützenwerten Daten neu zu konstruieren. Es gibt da auch noch diesen „kleinen“ Trend zu Cloud-Computing. Je mehr Unternehmen immer mehr Informationen in öffentliche Cloud-Services stellen, umso attraktiver werden diese Services als Angriffsziele – und können für die betroffene Organisation zum „Single Point of Failure“ werden. Die Unternehmen sollten daher gegenüber ihren Cloud-Providern das Thema Security als besonders wichtig herausstellen und ihre entsprechenden Anforderungen deutlich machen.

Gefahr Nummer 6: HTML5

So, wie die Verbreitung von Cloud-Computing die Angriffsflächen der Unternehmen vergrößert hat, so wird auch HTML5 zum Aufkommen neuer Gefahren beitragen. Auf der diesjährigen Black-Hat-Konferenz, die Security-Profis Hinweise auf eventuelle, neue Gefahren gibt, wurden der plattformübergreifende Support von HTML5 und seine Integration verschiedener Technologien als Türöffner für neue Attacken diskutiert, etwa über den möglichen Missbrauch von Web-Worker-Funktionalitäten. Zwar erhält die Sicherheit von HTML5 eine zunehmend hohe Aufmerksamkeit, doch allein die Tatsache, dass es neu ist impliziert, dass die Entwickler bei seiner Nutzung Fehler machen werden – Fehler, auf die die Angreifer schon warten. Für das kommende Jahr ist daher ein Anstieg von HTML5-orientierten Attacken zu erwarten, die sich mit der zunehmenden Verbesserung gezielter Security-Maßnahmen aber graduell abschwächen sollte.

Gefahr Nummer 7: Botnets

Doch auch, wenn im kommenden Jahr in Sachen „beste Angriffs-Innovation“ ein wahrer Wettbewerb zwischen Forschern, Entwicklern und Angreifern entstehen mag – nicht zuletzt werden Cyberkriminelle auch viel Zeit darauf verwenden, das zu perfektionieren, was sie schon sehr gut beherrschen – zum Beispiel werden sie für eine hohe Verfügbarkeit und Verbreitung ihrer Botnets sorgen. Zwar waren legale Take-Downs, wie sie von Unternehmen wie Microsoft durchgeführt wurden, erfolgreich und brachten Spam- und Malware-Operationen vorübergehend zum Erliegen. Doch es wäre naiv anzunehmen, dass die Angreifer nicht das, was sie aus diesen Take-Downs gelernt haben, für die Optimierung ihrer weiteren Aktivitäten nützen würden. Botnets sind sehr präsent, und werden es bleiben.

Gefahr Nummer 8: Präzise ausgerichtete Malware

Woraus Angreifer außerdem gerne lernen, ist die Vorgehensweise von Forschern bei der Analyse von Malware. Als Ergebnis traten kürzlich neue Techniken auf, mit deren Hilfe die Malware-Analyse umgangen werden kann und völlig ineffizient wird. Dies ist möglich durch die Entwicklung und den Einsatz von Malware, die in keiner anderen Umgebung korrekt ausgeführt werden kann als in der, auf die sie tatsächlich abzielt. Beispiele für solche Attacken sind Flashback und Gauss. Beide waren darin erfolgreich, insbesondere Gauss, die Netzwerkanalysten von einer automatisierten Malware-Analyse abzuhalten. Die Malware-Spezialisten werden diese Angriffstechniken im kommenden Jahr weiter verbessern und ausbauen und ihre Schadsoftware dediziert auf bestimmte Ziele ausrichten, so dass sie zum Beispiel nur Computer mit einer spezifischen Konfiguration angreifen wird.

Sicher ist, dass 2013 eine wahre Flut von Bedrohungen und Malware mit sich bringen wird, wobei die Angriffsvektoren von sozialen Netzwerken über mobile Endgeräte bis hin zu den Mitarbeitern selbst reichen werden. So wie die Security für Rechner und Betriebssysteme weiter verbessert werden wird, so werden sich auch die Techniken von Cyberkriminellen verbessern, mit denen sie dann die neuen Verteidigungsmaßnahmen umgehen werden. Alles in allem Grund genug, geeignete Security-Maßnahmen in 2013 nicht nur als guten Vorsatz, sondern als wichtige Grundlage für ein erfolgreiches Geschäftsjahr zu sehen.

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