Smartphones und Tablets sind aufgrund ihrer technischen Spezifikationen nicht darauf ausgelegt, unscheinbar zu sein. Wearables sollen dagegen hintergründig arbeiten, sich in den Alltag einfügen und dabei die Möglichkeiten des Nutzers im Sinne der »Augmented Reality« erweitern. So übermittelt Google Glass akustische Signale direkt mittels Vibrationen über den Schädelknochen und macht sie für die Umwelt unhörbar. Smartwatches sollen dagegen das umständliche Herausholen des Smartphones überflüssig machen und eingehende Nachrichten sowie Anrufe direkt am Handgelenk anzeigen. Die Technik verlagert ihren Schwerpunkt auf ihre Funktionalität und nicht auf die offensichtliche Präsenz im Leben. Das ermöglicht wiederum Produktdesigns, die das Device zusätzlich zum Lifestyle- und Mode-Accessoire machen.
Neben den derzeit medial-präsenten Projekten Google Glass und Apples iWatch umfasst das Marktfeld der Wearables die verschiedensten Produkte wie Sportarmbänder, Klein-Projektoren und Vitalsensoren. Diese Vielfalt und die steigende Konnektivität der Devices unterstützen wiederum drei weitere Entwicklungen des IT-Marktes: die Cloud, Big Data und das Internet der Dinge. Die Nähe der Geräte zum menschlichen Körper und die technische Voraussetzung der Datenübertragung ermöglichen das Sammeln und Kontextualisieren personenbezogener Informationen, die besonders für vertikale Märkte interessant sind. Beispielsweise könnten Ärzte einen permanenten Zugriff auf Zustandsinformationen kritischer Patienten erhalten oder dank eines zuvor ermittelten Gesundheitsbildes eine genauere Diagnose erstellen. »Wenn man Wearable-Computing mit Sensoren und maschinellen Lern-Algorithmen verbindet, erhält man einen Kontext«, erklärte Engineering Professor Asim Smailac, Leiter des Wearable Computer Labors an der Carnegie Mellon Universität in Pennsylvania, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. »Der Computer kennt deinen Zustand und ist in der Lage, in bestimmten Situationen sofort zu helfen.«