Konsolidierung im deutschen Mobilfunk-Fachhandel
Drillisch kauft Phone House
Der Maintaler Mobilfunkprovider Drillisch übernimmt von der britischen Dixons Carphone PLC den Mobilfunkhändler Phone House Deutschland.
Zum Kaufpreis macht Drillisch keine genauen Angaben: Er setzt sich aus zwei Komponenten zusammen. So zahlt die Drillisch AG einen Teil für die Akquise in Aktien und erhöht dazu ihr Kapital um etwa drei Prozent. Gemessen am aktuellen Aktienkurs des Unternehmens beträgt dieser Wert rund 60 Millionen Euro. Einen zweiten Teil des Kaufpreises wird Drillisch aus den künftigen Cash-Flow-Überschüssen von Phone House zahlen. Um welchen Betrag es sich hierbei voraussichtlich handelt, sagt Drillisch nicht.
Mit der Akquisition kann die Drillisch AG den Aufbau ihres neuen, bundesweiten »Offline«-Vertriebskanals komplettieren. Der Maintaler Mobilfunkanbieter will die Nummer vier auf dem deutschen Mobilfunkmarkt werden und dazu auch die Zahl der Mitarbeiter bis Jahresende verdreifachen. Drillisch betreibt keine eigene Mobilfunkinfrastruktur, sondern kauft Carriern Telefonminuten ab, um diese dann selbst zu vermarkten.
Die Initialzündung für den derzeitigen Expansionskurs bei Drillisch gab eine Vereinbarung mit Telefónica Deutschland im vergangenen Jahr. Drillisch kann für mindestens fünf Jahre 20 bis 30 Prozent der Netzkapazitäten von Telefónica O2 mieten. Zudem konnten die Maintaler für einen symbolischen Preis 300 Ladengeschäfte übernehmen, die Telefónica nach dem Kauf von E-Plus zu viel hatte.
Den Marktzugang für einen Wettbewerber musste Telefónica einräumen, um von der EU-Kommission grünes Licht für die 8,6 Milliarden-Übernahme des Düsseldorfer Netzbetreibers E-Plus zu erhalten.
Drillisch und der Phone House-Verkäufer Dixons Carphone wollen künftig in den Bereichen Handyversicherung und Hardwarebezug kooperieren.
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