Kommentar von Trend Micro

E-Mail-Hack - es kann immer wieder passieren

30. Januar 2014, 13:30 Uhr | Udo Schneider, Sicherheitsexperte und Pressesprecher bei Trend Micro
© fotolia.com

Die Warnung des BSI vom 21. Januar, dass 16 Millionen E-Mail-Konten in Deutschland gehackt wurden, hat die Bevölkerung aufgeschreckt. Und das zu Recht. Denn betroffen waren nicht nur E-Mail-Daten, sondern in vielen Fällen auch Konten auf Online-Shops oder in sozialen Netzwerken, wenn dort das Passwort des gehackten E-Mail-Kontos verwendet wurde. Doch laut Trend Micro wurde die falsche Lehre aus dem Vorfall gezogen.

Es dürfte wohl kaum jemanden geben, der den vollständigen Überblick darüber hat, auf welchen Online-Seiten er oder sie sich in den vergangenen fünf Jahren mit persönlichen Zugangsdaten registriert hat. Und gerade weil ein Computernutzer in der Regel eine Vielzahl solcher Konten angelegt hat, ist es naheliegend, sich nicht jedes Mal neue Zugangsdaten auszudenken, sondern das Passwort des eigenen E-Mail-Kontos zu verwenden. Aber genau dieses nachvollziehbare Verhalten macht den Cyberkriminellen das Spiel so leicht und gleichzeitig lukrativ. Zumindest einige der Opfer dieses Hacks dürften also noch böse Überraschungen erleben, was mit ihren Daten auf längst vergessenen Online-Konten in diesen Tagen und Wochen angestellt wird.

Die Hauptlehre aus dem Vorfall lautet deshalb: Es kann immer wieder passieren – und wir alle müssen unser Verhalten ändern.

Es reicht nicht, das Passwort zu ändern

Freilich ist dies leichter gesagt als getan. Denn Empfehlungen, stets unterschiedliche und komplexe Passwörter anzulegen, sind im Alltag wenig praktikabel. Außerdem hätte diese Maßnahme im konkreten Fall den Schaden nur bedingt begrenzt. Selbst wenn nur das E-Mail-Konto gehackt wurde, reicht das Ändern des alten Passworts in den von Trend Micro untersuchten Fällen nicht aus. Denn die Kriminellen haben in den gekaperten Konten E-Mail-Aliase angelegt und können mit deren Hilfe das gekaperte Konto weiter für ihre Zwecke missbrauchen, selbst wenn das Passwort geändert wurde. Erst nach dem Löschen aller von den Kriminellen angelegter Aliase ist der Missbrauch beendet. Ob die bis dahin entwendeten E-Mails vom Provider wiederhergestellt werden können, steht freilich auf einem anderen Blatt.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. E-Mail-Hack - es kann immer wieder passieren
  2. Technik mit Technik bekämpfen

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu TREND MICRO Deutschland GmbH

Weitere Artikel zu Viren-/Malware-Schutz

Weitere Artikel zu Mobile Security

Matchmaker+