De-Mail

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung kommt

9. März 2015, 12:21 Uhr | Folker Lück
© 1&1 Mail & Media

Die bisher nur mäßig erfolgreiche De-Mail wird ab April verbessert: Dann soll auch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung einfach nutzbar sein.

Bisher war die angebotene Verschlüsselung ein großer Kritikpunkt: Ab April 2015 sollen die De-Mail-Kunden der Deutschen Telekom, Francotyp-Postalia und United Internet (1&1, Web.de, GMX.de) ein Plugin installieren können, mit dem sie dann recht einfach ihre Dokumente auf dem Weg zu Behörden und Unternehmen vom Sender bis zum Empfänger verschlüsseln können. Die Verschlüsselung basiert auf dem weltweit anerkannten PGP (Pretty Good Privacy)-Verfahren. Einzige Voraussetzung: Firefox oder Chrome müssen als Browser genutzt werden. Bisher war eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bereits mit x.509-Zertifikaten (S/Mime) möglich, aber kompliziert. Ein Plugin soll nun dafür sorgen, dass PGP zum De-Mail-Standard wird.

Auch die bei der Anmeldung nötige Identifikation für den De-Mail-Dienst soll einfacher werden. So müssen sich Bankkunden auf hohem Niveau ausweisen, wenn sie ein Konto eröffnen. Diese Identifikation soll künftig auf die De-Mail-Erstregistrierung übertragbar sein. Voraussetzung wäre dann ein Online-Bankkonto, das die Kunden bei der De-Mail-Anmeldung im Internet angeben, um ihren De-Mail-Account so vom Computer aus vollständig elektronisch zu eröffnen.

Gegenwärtig wird die De-Mail noch nicht von vielen Bundesbürgern genutzt: Bis heute haben sich bei den Anbietern zwar rund zwei Millionen Privatkunden ihre persönliche De-Mail-Adresse gesichert. Aber nur mehrere hunderttausend Kunden haben sich bislang für De-Mail identifiziert und verfügen tatsächlich über ein aktives Postfach.

Jetzt gibt der Bund etwas Gas: Das Bundesinnenministerium geht davon aus, dass bis Ende 2015 bis zu 200 weitere Behörden und Einrichtungen des Bundes über De-Mail kommunizieren werden. Auch die Länder unterstützen das Projekt: Sachsen wird beispielsweise dafür sorgen, dass Landesbehörden und Kommunen ab August 2016 über De-Mail erreichbar sind. Auch andere Bundesländer bereiten die De-Mail-Einführung vor.

Ebenso Unternehmen und Kommunen: Die Hälfte der deutschen Großunternehmen, Zehntausende mittelständische Firmen und mehrere Tausend Städte und Gemeinden haben mit den De-Mail-Anbietern Verträge unterzeichnet, sodass rund 70 Prozent der Bundesbürger insbesondere ihre Verwaltung inzwischen per De-Mail erreichen könnten.


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