Vor dem kommerziellen Start von LTE stehen neben Standardisierung und Frequenzvergabe vor allem wirtschaftliche Überlegungen der Netzbetreiber. Diese werden besonders auf den Schutz bestehender Mobilfunkinfrastruktur-Investitionen achten. Anbieter wie Alcatel-Lucent haben daher bei der Entwicklung des neuen Standards die sanfte Migration der bestehenden Infrastruktur im Blick. Im Mittelpunkt steht dabei der Ausbau des Multi-Standard-Konzepts für Basisstationen. Multi-Standard-Basisstationen sind in der Lage, verschiedene Funktechnologien (GSM/Edge, W-CDMA, LTE, Wimax) zu unterstützen. Die Vorteile: Netzbetreiber können beispielsweise bestehende Komponenten wie zum Beispiel Antennensysteme bei einer Migration zu LTE weiter verwenden. Investitionen in ein separates LTE-Antennenmodul entfallen dabei genauso wie teure Verkabelungsarbeiten und die Suche nach zusätzlichen Standorten für weitere Basisstationen.
IP hält die Architektur flach
Im Gegensatz zu allen bisherigen Mobilfunkstandards setzt LTE auf eine reine IP-Netzarchitektur mit nur wenigen Netzelementen. „Flat-IP“-Netzarchitekturen sollen sich besonders für die Übertragung von bandbreitenhungrigen Diensten wie Highspeed-Internet und IPTV eignen. Je weniger Netzelemente und Protokollschichten von den übertragenen Daten durchlaufen müssen, desto mehr verbessern sich die Latenzzeiten.
Der Einsatz einer „Flat-IP“-Architektur kommt zudem den Wünschen der Anbieter entgegen, die Kosten für die Einführung der LTE-Mobilfunktechnologie möglichst gering zu halten. Und nicht zuletzt vermeidet die „Flat-IP“-Architektur Engpässe im Netz und steigert den Datendurchsatz. In jedem Fall bedeutet LTE einen wichtigen Evolutionsschritt in der Netzinfrastruktur wie auch für die Anwender, für die fehlende mobile Bandbreite immer weniger ein Thema ist. (SW)