Nokias ehemaliger Vizepräsident für die Sparte Mobile Solutions, Anssi Vanjoki, äußerte sich nun erstmals über die Gründe für seine Kündigung. Dabei spart er auch nicht an Kritik für Nokias Strategie im Smartphone-Markt.
Gegenüber dem Wall Street Journal hat Nokias scheidender Vizepräsident für die Sparte Mobile Solutions, die Gründe für seine Kündigung Mitte September dargelegt: »Ich bin nicht CEO geworden, so einfach ist das.« Vor kurzem wurde der bisherige CEO Olli-Pekka Kallasvuo entlassen und durch Steven Elop, vorher Manager bei Microsoft, ersetzt. Vanjoki, der die Stelle offenbar gerne bekommen hätte, sagt dazu: »Wenn Du weißt, dass es nicht Du bist [der die Stelle bekommt] … was machst Du dann - bleiben oder gehen. Ich habe mich dazu entschieden, zu gehen.«
Vanjoki war etwa 20 Jahre bei Nokia beschäftigt. Zu Nokias Situation auf dem Smartphone-Markt hat er sich folgendermaßen geäußert: Eines von zwei Problemen von Nokia sei das Betriebssystem gewesen. Die bisherigen Symbian-Versionen wären nicht sonderlich Touchscreen-gerecht. Apple und Google könnten in dieser Hinsicht Besseres bieten. Daraufhin habe Nokia nachgebessert und Symbian 3 programmiert. Doch durch die Zeit, die dafür benötigt wurde, geriet Nokia weiter ins Hintertreffen. Einen Schnellschuss schließt Vanjoki aus – ein Smartphone mit Android zu bringen wäre, wie im Winter in die Hose zu pinkeln, so Vanjoki wörtlich. Es würde zwar warm, aber eine langfristige Lösung wäre es nicht.
Ein zweites Problem wäre laut Vanjoki die mangelhafte Verbreitung auf dem amerikanischen Markt und auch bei den Software-Entwicklern habe man noch nicht so recht Fuß fassen können. Dieser Probleme können sich nun Stephen Elop und Anssi Vanjokis Nachfolger, der noch nicht feststeht, annehmen. Wohin es Vanjoki verschlägt, ist ebenfalls noch nicht bekannt. Er selbst sagt dazu: »Ich brauche einen Plan. Mein Plan ist, zu planen.«