Facebook at Work

Face-Bock als Gärtner

17. November 2014, 15:08 Uhr | Lars Bube
© nenadaksic - Fotolia

Mit »Facebook at Work« will das Soziale Netzwerk etablierten Anbietern wie Xing, Linkedin oder auch Microsofts Yammer in den Unternehmen Konkurrenz machen. Das Austauschen und -lauschen sensibler Nachrichten und Unternehmensdaten wird damit zum Kinderspiel.

In seinem zehnjährigen Bestehen hat das einstige Studentennetzwerk Facebook eine beispiellose Erfolgsgeschichte hingelegt. Inzwischen zählt das Soziale Netzwerk nach eigenen Angaben mehr als 1,5 Milliarden Nutzer und gehört zu den fünf meistbesuchten Webseiten der Welt. Mit einem Umsatz von über acht Milliarden US-Dollar und einem daraus erwirtschafteten Gewinn von rund 600 Millionen Dollar gehört Facebook zu den wenigen Hype-Kandidaten aus der Onlinewelt der letzten Jahre, die tatsächlich schwarze Zahlen schreiben und nicht nur von Chancen und Versprechungen aus der angeblich rosigen Zukunft leben. Auch deshalb wurde das Unternehmen bei seinem Börsengang mit dem Rekordwert von über 100 Milliarden Dollar bewertet. Auch wenn einige Facebook damit für überbewertet halten, so ist doch nicht zu bestreiten, dass Zuckerbergs Baby zu den Lieblingen der Internetwirtschaft zählt.

Völlig anders sieht die Bilanz hingegen bei Themen wie dem Datenschutz aus. Immer wieder laufen Sicherheitsexperten und besorgte Bürger Sturm, weil sich wichtige Datenschutzeinstellungen kaum finden lassen oder erst gar nicht vorhanden sind. Noch größer ist ihre Sorge mit der Übernahme des Kurznachrichtendienstes Whatsapp für fast 20 Milliarden Dollar geworden.

Wie zahlreiche Beispiel zeigen, kann ein falsch oder nicht gesetzter Haken ausreichen, um eine kleine Geburtstagsparty in ein landesweites Event mit Großaufgebot der Polizei zu verwandeln. Noch problematischer werden die Dienste mit neuen Features, über die sich beispielsweise Gesichter erkennen und zuordnen oder Bewegungsprofile erstellen lassen. Selbst bei optimalen Sicherheitseinstellungen und ohne Passwortverluste bekommen zumindest zwei Parteien äußerst präzise Persönlichkeitsprofile der Nutzer, die selbst Google neidisch machen: Facebook und die amerikanischen Geheimdienste. Unabhängige Daten- und Verbraucherschützer raten deshalb dringend von der Nutzung ab und empfehlen Unternehmen, die Webseite für ihre Mitarbeiter zu blockieren.


  1. Face-Bock als Gärtner
  2. Total sicher: »Facebook inside Government«

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Facebook

Matchmaker+