Das WIK Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste zeigt in einer aktuellen Studie, dass Vectoring im Vergleich zu reinen Glasfaseranschlussnetzen erheblich geringeren Investitionsaufwand erfordert.
Der flächendeckende Breitbandausbau ist eines der wesentlichen Ziele der Bundesregierung. Die Modellrechnungen des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) zeigen, dass ein reiner Glasfaseranschluss durchschnittliche Investitionen in Höhe von rund 2.400 Euro pro Kunde erfordert, ein VDSL-Vectoring-Anschluss hingegen nur etwa 550 Euro. In Ballungsgebieten sinkt der Investitionsbedarf für VDSL-Vectoring sogar auf zirka 300 Euro pro Kunde.
Laut Neumann ist eine Vectoring-Strategie sowohl für die Telekom als auch für alternative Netzbetreiber hochattraktiv, wenn sich die Erwartungen an die technische Leistungsfähigkeit dieser Technik im Betrieb erfüllen. Vectoring könne zumindest für die nähere Zukunft die Bandbreitenerwartungen der meisten Kunden gut erfüllen.
„Langfristig sind nur reine Glasfaseranschlussnetze zukunftssicher. Die Netzbetreiber können ihr VDSL-Vectoring-Netz jedoch später zu einem vollständigen Glasfaseranschlussnetz weiterentwickeln, wenn die Nachfrage nach besonders hohen Geschwindigkeiten entsprechend zunimmt“, so Neumann.
Das WIK hat mithilfe von Kostenmodellen den Investitionsaufwand für eine bundesweite VDSL-Vectoring-Plattform abgeschätzt. Dies diente als Grundlage für eine Untersuchung des Investitionswettbewerbs in Deutschland im Auftrag des Breko (Bundesverband Breitbandkommunikation) Ende letzten Jahres. In dieser Studie wurde auch gezeigt, dass der dynamische Investitionswettbewerb zwischen Telekom und alternativen Netzbetreibern der beste Garant für einen weitgehend flächendeckenden Breitbandausbau mit Hochleistungsnetzen ist. Nun wurde die Analyse um den Vergleich mit dem Investitionsbedarf reiner Glasfaseranschlussnetze erweitert.