Peer-to-Peer-Systeme

Geldtransfer per Smartphone – jeder Zweite winkt ab

6. Juni 2017, 8:02 Uhr | Andrea Fellmeth-Schlesinger
Vielen fehlt das Vertrauen ins »smarte« Bezahlen

Kleinere Beträge lassen sich inzwischen problemlos von einem Smartphone zum anderen transferieren. Doch kaum jemand kennt die Anbieter solcher Peer-to-Peer-Lösungen.

Wer im Restaurant die Rechnung mit mehreren Leuten teilen will oder den Großeinkauf der WG, der kennt das Problem: Nie haben alle den auf sie entfallenden Betrag passend und schon beginnt das mühsame Wechseln. Dabei geht das heute viel einfacher: Kleinere Beträge sind problemlos von einem Smartphone zum anderen zu übertragen. Verschiedene Anbieter haben solche sogenannten Peer-to-Peer-Bezahllösungen im Portfolio, bei denen der fällige Betrag auf den Cent genau vom eigenen Konto abgebucht wird, ohne dass auch nur eine Münze den Besitzer wechselt.

Jeder siebte Bundesbürger (15 Prozent) kann sich vorstellen, einen solchen digitalen Geldboten zu nutzen oder hat dies schon einmal getan. 9 Prozent haben sich dazu noch keine Meinung gebildet. Jeder Fünfte (21 Prozent) glaubt, dass er auf einen solchen Dienst eher nicht zurückgreifen wird, mehr als jeder Zweite (56 Prozent) sagt aktuell, er würde ihn auf keinen Fall nutzen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1.009 Bundesbürgern ab 14 Jahren im Auftrag des Branchenverbands Bitkom. »Das Hantieren mit Kleingeld ist lästig und darüber hinaus auch sehr teuer – in Italien werden aus diesem Grund die Ein- und Zwei-Cent-Münzen abgeschafft«, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. »Die Finanzbranche setzt schon heute stark auf digitale Innovationen und ist Vorreiter in der Kooperation mit Start-ups. Gleichzeitig gibt es im Finanzsektor besonders viele innovative Gründungen, die traditionelle Geschäftsmodelle mit digitalen Alternativen ersetzen wollen.«

Schon heute sieht fast jeder dritte Deutsche deutliche Vorteile darin, Geld bargeldlos per Smartphone zu transferieren. So sagen 31 Prozent, dass digitale Geldboten eine Alternative zu Bargeld sein können. Für 38 Prozent erleichtern sie den Austausch von Kleinbeträgen mit Familie, Freunden oder Kollegen. Rohleder erläutert: »Geldmünzen waren in der Geschichte ein technologischer Fortschritt zur Tauschwirtschaft. Über kurz oder lang wird das Bezahlen mit dem Smartphone oder anderen digitalen Mitteln das Bargeld weitgehend aus unserem Alltag verdrängen.«


  1. Geldtransfer per Smartphone – jeder Zweite winkt ab
  2. Noch fehlt das Vertrauen in die Sicherheit

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