Der Hersteller Gigaset will jährlich 30 Millionen Euro einsparen, weil das Kerngeschäft mit DECT-Schnurlostelefonen kränkelt. Unter anderem sollen in München und Bocholt insgesamt 375 Stellen abgebaut werden. Zugleich sollen in einem neuen Produktzentrum in Düsseldorf 50 Jobs geschaffen werden.
Nachdem die Gigaset AG zuletzt rote Zahlen melden musste, will sie im Rahmen eines »Kosten- und Effizienzprogramms« jährlich mindestens 30 Millionen Euro einsparen. Das Programm umfasst mehrere Maßnahmen, mit denen Gigaset seine Wettbewerbsfähigkeit in einem derzeit schwierigen Marktumfeld für Schnurlostelefone sichern will.
So will sich Gigaset organisatorisch künftig in die drei Geschäftsbereiche Consumer Products (Schnurlostelefone), Geschäftskunden und Heimvernetzung gliedern. Investieren will man vor allem in die neuen Wachstumsfelder Geschäftskunden und Heimvernetzung.
Alle neuen Geschäftsbereiche sollen weitgehend selbstständig unternehmerisch tätig sein und ab 2013 Teil eines neu zu schaffenden Produktzentrums in Düsseldorf werden. Profitieren will man dabei von der Nähe zum Produktionsstandort Bocholt.
Im Rahmen des Kosten- und Effizienzprogramms sollen etwa 75 Stellen am Hauptsitz in München entfallen, rund 270 Arbeitsplätze werden im Werk in Bocholt gestrichen. Etwa 30 weitere Stellen sollen an ausländischen Standorten gestrichen werden. Bei den Sachkosten will das Unternehmen unter anderem bei Werbung, Transport- und Bürokosten sparen. Im internationalen Geschäft soll die Zahl der Vertriebsregionen von sechs auf drei zusammengefasst werden. Die Gigaset AG zählt aktuell 1.700 Mitarbeiter und sieht sich im Bereich der Schnurlostelefone weltweit an dritter Stelle.