»Wir treten in eine völlig neue Dimension ein«

Gigaset rettet sich in die smarte Produktwelt

4. Februar 2015, 10:05 Uhr | Stefan Adelmann
© Gigaset

Gigaset hat schwierige Zeiten hinter sich. Der Markt für DECT-Telefone ist rückläufig. Mit einem starken Investor sowie neuen Produktstrategien hat das Unternehmen jedoch die Kehrtwende geschafft.

Gigaset kündigte vor rund zwei Jahren an, das eigene Produktportfolio auszubauen und auf diesem Weg profitable Geschäftsbereiche zu erschließen. Schon im vergangenen Jahr machte der deutsche ITK-Anbieter daraufhin Nägel mit Köpfen und hat sowohl Tablets als auch Smart Home-Produkte vorgestellt. Mit dem Start in die frischen Bereiche und dem Tablet-Absatz zeigt sich Michael Orth, deutscher Vertriebsleiter bei Gigaset, gegenüber CRN zufrieden: »Die Tablets haben vor allem gezeigt, dass die Zusammenarbeit mit unserem neuen strategischen Investor Goldin hervorragend funktioniert und schnell Früchte trägt.« Ende 2013 hat der chinesische Investor Pan Sutong über den Goldin Fund Gigaset-Aktien übernommen und dem Hersteller auf diesem Weg neues Kapital zugeschossen. Mit den frischen Mitteln hat es das Unternehmen nicht nur geschafft, Schulden zu tilgen, sondern auch die Produktstrategie auszubauen, wie es als Teil des Umstrukturierungsplans »Gigaset 2015« angedacht war. »Mit der Rückführung der Bankenverbindlichkeiten ist die Gigaset-Gruppe finanzschuldenfrei. Innerhalb von lediglich zwölf Monaten ist die Finanzierung der Gesellschaft umfassend auf neue Beine gestellt«, verkündete Gigaset-CFO Alexander Blum vergangenes Jahr mit der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen des Unternehmens.

Abgeschlossen hat Gigaset die Metamorphose unterdessen noch nicht. »Man ist nie am Ziel«, erklärt Orth. »Mit dem Smartphone geht die Reise weiter. Die eingeschlagene Richtung stimmt und wir werden uns weiter entwickeln.« Neben Tablets hatte Gigaset vor zwei Jahren Smartphones angekündigt und diese Pläne wurden jüngst konkretisiert. 2015 will der Hersteller mit den ersten Geräten auf den stark umkämpften deutschen Markt kommen. Bedenken wegen des starken Wettbewerbs hat Gigaset jedoch nicht. »Weltweit wurden 2014 etwa 60 Millionen Schnurlostelefone verkauft. Dem stehen aber etwa 1,2 Milliarden Smartphones gegenüber«, sagt der Vertriebsleiter. »Wir treten in eine völlig neue Dimension ein.« Zudem will Gigaset das Smartphone in sein Ecosystem einbinden. »Das Gerät wird also unsere klassische zu-Hause-DNA mitbringen und den Kunden dabei helfen, den Bruch zwischen zu Hause und unterwegs aufzuheben«, so Orth. Idee hinter den Produktneuheiten scheint zu sein, nicht zwangsläufig in Konkurrenz du Samsung oder Apple zu treten, sondern ein geschlossenes System auf Basis des Smart Home anzubieten und darüber Kunden zu gewinnen. Ein Ansatz, den aktuell nur wenige Unternehmen verfolgen.


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