Messtechnik

Glasfasernetzwerke mit Brief und Siegel

21. Juni 2011, 15:35 Uhr | Robert Luijten, EMEA Field Marketing Manager von Fluke Networks

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Über alle Dämpfungsereignisse informiert bleiben

Die Abbildung zeigt einen von mehreren OTDR-Traces während der erweiterten Fehlersuche für OTDR-Messungen mit zwei Wellenlängen bei 850/1300 nm oder 1310/1550 nm. Die Fehlersuche misst die Dämpfungsereignisse und listet sie für die spätere Berichters
Die Abbildung zeigt einen von mehreren OTDR-Traces während der erweiterten Fehlersuche für OTDR-Messungen mit zwei Wellenlängen bei 850/1300 nm oder 1310/1550 nm. Die Fehlersuche misst die Dämpfungsereignisse und listet sie für die Berichterstellung.
© Flue Networks

Obwohl aktuelle Studien belegen, dass die Zukunft der Glasfasertechnik hinsichtlich Lasern mit besonders großer Reichweite möglicherweise den „Dunkelpuls“-Lasern gehört, bedarf es keiner schwarzen Magie, um bereits heute verlässliche Glasfaserverbindungen zu erhalten. Glasfaserinstallationen erfordern unter Umständen eine genauere Einhaltung der Spezifikationen als Kupferverbindungen, um die Zertifizierung zu erhalten. Am Anfang kann dies einen Mehraufwand bedeuten. Die Eigenschaften von Glasfasern bieten jedoch den Vorteil, dass sie sich in den meisten Fällen binär verhalten: Entweder sie funktionieren oder sie funktionieren nicht. Verfügt man über eine Zertifizierung, die besagt, dass alle Tests bestanden wurden, kann man also sicher sein, dass die Verkabelungsstrecke funktioniert. Sie in Betrieb zu halten, während das restliche System in Betrieb genommen oder tägliche Änderungen vorgenommen werden, erfordert hingegen ein diszipliniertes Arbeiten.

Um sich für eine Zertifizierung der Stufe 1 (TIA) oder 2 (ISO) zu qualifizieren, müssen die Verbindungsdämpfungen den Spezifikationen genügen. Diese werden in der Regel mit Hilfe eines Optical Loss Test Sets („OLTS“) gemessen, der aus einer Lichtquelle (englisch „Light Source“) und einem Leistungsmessgerät (englisch „Power Meter“) besteht und entsprechend auch als „LSPM“ bezeichnet wird. Die Verwendung eines OLTS ist in den Standards vorgeschrieben. Durch die Lichtquelle an einem und das Lichtmessgerät am anderen Ende kann eine absolute Messung der Dämpfung innerhalb einer Verkabelungsstrecke erreicht werden. Dies sorgt für eine deutlich höhere Genauigkeit und Konsistenz zwischen den Tests als die Verwendung eines OTDR, bei dem reflektierte Lichtenergie zum Einsatz kommt. Die unten stehende Abbildung zeigt ein Beispielergebnis einer solchen Messung.

Die Dämpfungs- und Längen-Zertifizierung stellt die schnellste Zertifizierungslösung für das Testen von zwei Glasfasern – einem Empfangs- und einem Sendepaar – mit zwei Wellenlängen dar. Sie misst die Faserlänge mit Hilfe des Signallaufzeitverfahrens, analysiert die Einfügedämpfung beider Glasfasern für beide Wellenlängen, berechnet das Dämpfungsverlustbudget, vergleicht die Ergebnisse mit einem benutzerdefinierten Testgrenzwert und zeigt den PASS/FAIL-Linkstatus an.

Das LSPM ermöglicht dem Techniker eine übergeordnete Fehlersuche, wie etwa eine Überprüfung der grundlegenden Polarität einer Verkabelungsstrecke, was dazu beiträgt, die zeit- und arbeitsaufwändige Identifizierung von Kabeln zwischen Patchpanels zu vereinfachen. Das OTDR ist noch leistungsstärker, da es die Identifizierung von grenzwertigen Komponenten, Spleißen und/oder bestimmten Verbindungen innerhalb einer Verkabelungsstrecke ermöglicht. Dadurch kann der Techniker Fehler wie Brüche in einem Glasfaserkabel oder zu starke Biegungen, die zu Dämpfung oder Brüchen führen könnten, schneller und genauer ermitteln.


  1. Glasfasernetzwerke mit Brief und Siegel
  2. Über alle Dämpfungsereignisse informiert bleiben
  3. Festlegen der Referenz
  4. Häufige Stolperfallen

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