Laut einer aktuellen McKinsey-Studie ist in Deutschland ein zusätzliches Wachstum durch KI in Höhe von 1,3 Prozentpunkten pro Jahr möglich. Bis 2030 wird ein globaler Wertschöpfungsbeitrag von 13 Billionen US-Dollar prognostiziert.
Prognosen des McKinsey Global Institute (MGI) hat Künstliche Intelligenz (KI) das Potential, um das Bruttoinlandsprodukt innerhalb der nächsten 12 Jahre um durchschnittlich 1,2 Prozentpunkte pro Jahr zu steigern. Damit würde die Technologie den Wachstumseffekt von 0,6 Prozentpunkten, die seinerzeit Dampfmaschinen und die Verbreitung der Informations- und Kommunikationstechnologie erzielten, übertreffen. Insgesamt, so geht es aus der Studie „Notes from the frontier: Modeling impact of AI on the world economy“ hervor, ist durch KI bis 2030 ein zusätzlicher globaler Wertschöpfungsbeitrag in Höhe von 13 Billionen US-Doller möglich.
Für die Studie teilte das MGI die KI-Technologie in fünf Kategorien ein: Automatische Bilderkennung, natürliche Sprache, virtuelle Assistenten, Roboter-basierte Prozessautomatisierung und fortgeschrittenes maschinelles Lernen, da etwa 70 Prozent der Unternehmen mindestens eine diese Technologien bis 2030 ersetzen werden. „Unternehmen integrieren künstliche Intelligenz zunehmend in ihre Kernprozesse. Das wirtschaftliche Potenzial ist riesig", erläutert Peter Breuer, Seniorpartner im Kölner Büro von McKinsey. „KI wird zunehmend zu einem Wettbewerbsfaktor; dies kann Unterschiede zwischen Unternehmen und Ländern, die diese Technologie einsetzen und jenen, die es nicht tun, vergrößern." Unternehmen, die KI früh implementieren, könnten ihren Cashflow verdoppeln, während die Nachzügler einen Rückgang ihres Cashflows um etwa 20 Prozent gegenüber dem heutigen Niveau verzeichnen müssten.
Zum KI-getriebenen Produktivitätswachstum tragen unterschiedliche Mikro- und Makro-Faktoren bei, etwa die Adaptionsgeschwindigkeit von KI-Technologie durch Unternehmen oder die Arbeitsmarktstruktur eines Landes. Mit einem möglichen zusätzlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1,3 Prozentpunkten liegen Deutschland und China leicht über dem Durchschnitt. Vor ihnen sind noch die USA (1,5 Prozentpunkte) und Schweden (1,7 Prozentpunkte). Da sich das Produktivitätswachstum tendenziell verlangsamt, sind Länder wie Deutschland, Frankreich oder Kanada besonders gefordert, die Wertschöpfungspotenziale von KI zu nutzen. „Deutschland verfügt über genügend Kapazitäten, um Innovation in großem Maßstab realisieren und die Vermarktung von KI-Lösungen beschleunigen zu können“, so Breuer. Nachlegen müsse man jedoch bei den Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung. Breuer verweist hier auf China: Dort liege das zusätzliche BIP-Wachstumspotenzial auch bei 1,3 Prozentpunkten pro Jahr, doch China verfüge über ein ungleich höheres Investitionspotenzial. Daneben flossen 2017 bereits 48 Prozent der weltweiten Investitionen für AI-Startups (15,2 Milliarden US-Dollar) in chinesische Gründungen.