Durch die US-Sanktionen steht Huawei unter Druck. Nun revanchiert sich der chinesische TK-Ausrüster und stellt Lizenzrechnungen an amerikanische Firmen, allen voran Verizon.
Mehr als ein Milliarde Dollar fordert Huawei von Verizon für die Nutzung von Patenten. Wie das Wall Street Journal berichtet, wurde die Rechnung bereits im Februar durch einen hochrangingen Mitarbeiter überstellt. Reuters zufolge sollen aber auch andere Firmen eine Zahlungsaufforderung erhalten haben.
Die angeführten Patente kommen in Netzwerkkomponenten, Wireless-Produkten und IoT-Lösungen von über 20 Unternehmen zum Einsatz. Einige hat Huawei direkt mit einer Rechnung bedacht, der Großteil wird aber offenbar über Verizon adressiert.
Mehrere der Firmen sollen sich an die US-Regierung gewandt haben, handelt es sich bei dem Vorgehen von Huawei doch um eine Reaktion auf die harten Sanktionen, die US-Präsident Trump vor einigen Wochen veranlasst hatte. Seitdem dürfen US-Firmen keine Geschäfte mehr mit dem chinesischen Hersteller machen – unter anderem die großen Chiphersteller haben bereits die Zusammenarbeit eingestellt, was Huawei im Notebook- und Smartphone-Geschäft massiv behindertserver-clients/artikel/120177/### /->.
»Diese Angelegenheiten sind größer als nur Verizon. Angesichts des größeren geopolitischen Kontexts hat jede Angelegenheit, die Huawei betrifft, Auswirkungen auf unsere gesamte Industrie und wirft auch nationale und internationale Fragen auf«, erklärte Verizon-Sprecher Rich Young gegenüber Reuters.
Die USA und China liegen schon lange in Handelsfragen im Clinch. Wohl auch deshalb häuften sich in den vergangenen Monaten die Attacken von Donald Trump und der US-Regierung auf Huawei, den chinesischen Technologiekonzern, der außerhalb seines Heimatmarktes am aktivsten ist und schnell Marktanteile gewinnt. Die USA werfen ihm Hintertüren in Produkten und Spionage vor und machen auch bei ihren Verbündeten politisch Druck, keine Hardware und Software des Unternehmens im Behördenumfeld und beim Netzausbau einzusetzen.