Der Smartphone-Boom hält an. Im Android-Lager aber müssen sich die Hersteller bei ihren Flaggschiff-Modellen auf einen Preiskampf einstellen. Lachender Dritter ist Apple.
Nur in einem Quartal zuvor konnten bis dato mehr Smartphones abgesetzt werden als im abgelaufenen dritten Quartal. Laut den Marktforschern von IDC wurden weltweit 355,2 Millionen Smartphones verkauft, das entspricht einem Plus von 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (332,6 Millionen Stück). Trotz des Anstiegs blieben die tatsächlichen Verkäufe hinter den Erwartungen der Analysten bei IDC zurück, die 363,8 Millionen verkaufte Einheiten vorhergesehen hatten. Neben den iPhone-Verkäufen, die weniger als zuvor angenommen verkauft wurden, sorgten dafür auch die neuen Android-Flaggschiffe der Premium-Hersteller, die vielen Konsumenten offenbar zu teuer waren.
Ryan Reith, Program Director bei IDCs weltweiter Smartphone-Studie, macht vor allem die neuen Alternativen für Verbraucher, ein Smartphone zu erwerben, für das neue Preisbewusstsein verantwortlich. »Zum einen gibt es immer mehr Möglichkeiten, das Gerät auch über spezielle Finanzierungspläne abzuzahlen, zum anderen wächst das Angebot und damit die Auswahl an vertragsfreien Geräten immer mehr an«, so der Analyst. Diese Entwicklung würde vor allem die Android-Hersteller bei Produkten von über 500 Euro unter Druck setzen.
Besonders Samsung bekommt den zunehmenden Preisdruck zu spüren. Zwar setzten die Koreaner mit 84,5 Millionen Stück die größte Zahl an Smartphones ab und haben auch mit 23,8 Prozent den größten Marktanteil, doch unter den Top Vier der Hersteller verzeichnet der Konzern mit 6,1 Prozent das geringste Wachstum. Der Grund hierfür ist die starke Konkurrenz aus China, in Form von Huawei, Lenovo und Xiaomi. Vor allem Huawei konnte die Zahl seiner verkauften Einheiten innerhalb eines Jahres um 60,9 Prozent auf 26,5 Millionen Stück steigern und sich einen Marktanteil von 7,5 Prozent sichern. Lenovo und Xiaomi verkauften beide über 18 Millionen Stück und können jeweils einen Marktanteil von knapp über fünf Prozent vereinnahmen. Gerade diese drei Firmen lassen die Preise im Android-Bereich für High-End-Technik purzeln und setzen damit auch Samsung unter Druck.