Die ISE hat sich von einer verhältnismäßig kleinen AV-Ausstellung zu einer der spannendsten Technologie-Messen Europas entwickelt. Im funkschau-Interview blickt ISE-Geschäftsführer Mike Blackman auf die Entwicklung des Events und erklärt, wie sich der Fokus verschiebt.
funkschau: Herr Blackman, 2004 startete die ISE in Genf mit 3.500 Besuchern, 2017 waren es bereits 73.000. Haben Sie diese sehr rasante Entwicklung der Integrated Systems Europe vor 13 Jahren erwartet?
Mike Blackman: Als wir die Messe ins Leben gerufen haben, waren wir fest von der Notwendigkeit einer solchen Veranstaltung in Europa überzeugt. Wir haben gesehen, wie Audio- und Videotechnologien sowie -lösungen zusammengewachsen sind – mit der Systemintegration, die als gemeinsamer und verbindender Nenner fungiert. Wir planten, eine Veranstaltung zu entwickeln, die diesen Wandel hin zu einem „Alles aus einer Hand“-Konzept unterstützt. Denn von Beginn an wollten wir sowohl dem AV-Channel dienen als auch die Endkunden ansprechen. Es gab zwar durchaus Kritik an der ersten Veranstaltung, der Hauptteil der Austeller und der Teilnehmer erkannte jedoch, dass wir einen hochwertigen Brand entwickelt hatten und unterstützte uns weiter.
Ich denke, der Schlüssel zum Erfolg der ISE war immer, dass wir stets auf unsere Kunden gehört haben und versuchten, für ihre Wünsche und ihren Input brauchbare Lösungen zu liefern. Ich glaube, wir können mit Fug und Recht sagen, dass wir sowohl mit als auch für die Branche gearbeitet haben – manchmal wurden wir von ihr angetrieben, manchmal haben wir sie hinter uns hergezogen.
funkschau: Woran wird sich der Erfolg der ISE in Zukunft festmachen lassen? Immerhin ist weiteres Wachstum nur schwer möglich, denn das Messezentrum RAI Amsterdam kommt an seine Kapazitätsgrenzen.
Blackman: Unser Ziel ist es, unseren Ausstellern und Teilnehmern jedes Jahr etwas mehr zu bieten, um das Erlebnis des Messebesuchs so angenehm und gewinnbringend wie möglich zu gestalten. Das physische Wachstum ist aber durchaus etwas durch den Fakt limitiert, dass wir das RAI Amsterdam ausgereizt haben. Daher verschiebt sich unser Fokus dahingehend, dass wir dafür sorgen, dass die Veranstaltung eine fesselnde, eindringliche Erfahrung bleibt – das europäische Ziel für die weltweite AV-Branche.
funkschau: Wie kann und will die ISE diesem Anspruch langfristig gerecht werden?
Blackman: Das können wir mit einem lebendigen Messeprogramm sicherstellen, das eine stetig wachsende Zahl an Führungskräften und Experten ansprechen soll. Wenn man an die Kapazitätsgrenzen des Veranstaltungsortes kommt, hat es eine umso größere Priorität, eine Vordenkerrolle einzunehmen. Es ist eine neue, aber eine durchaus angenehme Herausforderung. Unsere Meinung ist: Du musst die ISE besuchen wollen, weil es einen entscheidenden Unterschied für dich und dein Business macht. Das kann man wiederum mit digitalen und materiellen Angeboten erreichen.