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Interview: Maximale Effizienz im Netzbetrieb - dank Managed Services

5. Juli 2010, 15:01 Uhr | Claudia Rayling

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Managed Services individuell gestalten

funkschau: Wie sehen die verschiedenen Optionen für Managed Services aus?

Pál: Zwar basieren Managed Services auf bewährten Vorgehensweisen, doch jeder Anwendungsfall liegt anders. Deshalb umfaßt unser Angebot weit mehr als nur eine Lösung und wird in jedem Fall maßgeschneidert.
Egal welches Geschäft ein Service Provider favorisiert: Wir verfügen über die notwendigen Tools und das entsprechende Wissen, um die Service-Qualität garantieren zu können, die mit Hilfe von Service-Leveln und Leistungs-Indikatoren vereinbart worden ist.
Unsere Managed Services umfassen zahlreiche Lösungen, die auf die Anforderungen der Service Provider an die Verwaltung komplexer Netze sowie die Verbesserung der operativen Effizienz zugeschnitten sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Lösungen in wettbewerbsintensiven gesättigten Märkten eingesetzt werden sollen oder in Wachstumsmärkten, wo der Durchschnittsumsatz pro Kunde noch gering ist. Wir können Netze betreiben und ihre Leistung ganzheitlich optimieren.
Neben den typischen Aktivitäten des Netzbetriebs bieten wir auch geschäftskritische Lösungen an, bei denen optimale Netzqualität, bestmögliche Nutzererfahrung, die Nutzung von Kundeninformationen, Ressourcenmaximierung und Umsatzsteigerung im Mittelpunkt stehen. Ebenso bestehen Optionen für temporäre Auslagerungen, um Service Providern den Geschäftsbetrieb in komplexen Umstellungsphasen zu erleichtern. Mit unseren „Build Operate Transfer"- oder „Operations Start Up"-Lösungen etwa können wir neue Netze und Technologien bereitstellen und den Support so lange fortführen, bis die internen Ressourcen des Service Providers zur Übernahme bereit sind.

funkschau: Schränken CSPs durch die Inanspruchnahme von Managed Services eines bestimmten Anbieters ihre Wahlmöglichkeiten hinsichtlich der Netztechnik ein?

Pál: Nein, überhaupt nicht. Nokia Siemens Networks gehört zu den weltweit führenden Integrationsunternehmen und arbeitet mit sämtlichen Netztechnologien aller führenden Hersteller. Etwa 80 der Netze, die wir bereits verwalten, umfassen Netztechnik von verschiedenen Lieferanten, sind also so genannte Multi-Vendor-Netze.
Um es in Zahlen zu fassen: Wir sind mit dem Management von über 560.000 Netzelementen betraut, und die Hälfte davon stammt von anderen Anbietern.

funkschau: Können Sie uns noch weitere Beispiele für Managed Services-Projekte nennen?

Pál: Derzeit haben wir 240 Managed-Services-Verträge für die Auslagerung des Netzbetriebs - und diese Netze versorgen über 350 Millionen Endkunden. Bei den Managed-Services-Vereinbarungen gibt es so viele Spielarten, dass die Nennung weniger Beispiele schwer fällt.
Unsere Managed-Services-Projekte werden immer umfangreicher - in finanzieller wie geografischer Hinsicht. Sie sind ein Spiegel unserer Fähigkeiten und Erfahrungen im Bereich Netzbetrieb. Jüngere Vertragserfolge wie etwa Zain Ostafrika und NII Lateinamerika gehören zu den großen Abschlüssen, die mehrere Länder umfassen.
Im Rahmen unserer Managed-Services-Verträge übernehmen wir auch das Management und den Betrieb etablierter Netze, darunter, wie kürzlich publiziert, VHA Australia, wo wir zwei Betriebsorganisationen zusammenlegen und die beiden Kernnetze konsolidieren werden; oder Oi Brazil: Dort haben wir über 8.500 Mitarbeiter übernommen beziehungsweise neu eingestellt; heute managen wir 70 Anbieter an 35.000 Standorten.
Diese Liste ließe sich beliebig fortführen, und auch große Namen der Branche nehmen unsere Services in Anspruch. So haben wir 2007 die Führung des Vivento Technical Services-Geschäfts der Deutschen Telekom im Rahmen eines auf fünf Jahre befristeten Managed-Services-Vertrages übernommen.