Entsprechend vorsichtig sind viele Menschen und verzichten aus Sicherheitsgründen auf Online-Transaktionen. Fast 40 Prozent senden vertrauliche Informationen und Dokumente per Post statt per Mail. Gut jeder Vierte (28 Prozent) verzichtet aus Sicherheitsgründen auf Online-Banking, jeder achte (13 Prozent) auf Mitgliedschaften in sozialen Netzwerken. Jeder Sechste (16 Prozent) nimmt grundsätzlich keine Online-Transaktionen vor.
Nach Einschätzung des Bitkom werden zukünftig insbesondere Smartphones verstärkt Ziel von Angriffen. Laut Umfrage geht mittlerweile fast jeder vierte Internet-Nutzer unterwegs per Laptop oder Tablet-PC ins Netz, jeder fünfte per Mobiltelefon. Nach einer Studie der Deutschen Telekom hat aber nur jeder vierte Smartphone-Besitzer einen Virenschutz und knapp jeder fünfte eine Firewall aufgespielt. Die Internet-Kriminellen haben bereits reagiert: Laut einer aktuellen Studie von McAfee ist die Zahl von neuen Schadprogrammen für mobile Geräte 2010 um fast die Hälfte gegenüber dem Vorjahr gestiegen. „Tablet-PCs und Smartphones werden ähnlichen Bedrohungen im Netz ausgesetzt wie stationäre Rechner“, sagte Kempf.
Die Bundesregierung hat auf die gestiegenen Bedrohungen im Netz reagiert und vergangene Woche ihre Cyber-Sicherheitsstrategie vorgestellt. IT-Systeme und kritische Infrastrukturen sollen künftig besser geschützt werden. „Wir begrüßen sehr, dass sich die Bundesregierung des Kampfs gegen Cyberkriminalität so stark annimmt“, sagte Kempf. Vorbildlich sei insbesondere die enge Zusammenarbeit der betroffenen Ministerien. Kempf forderte eine umfassende Einbindung der Wirtschaft: „Rund drei Viertel der Kritischen Infrastrukturen sind in privater Hand. Infrastrukturen lassen sich nur in enger Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft wirksam schützen.“