Der Druck auf IT-Budgets wächst, der Mangel an Fachkräften hält an und die Lage in der IT verschärft sich. Eine schwierige Situation, denn einerseits müssen alle IT-Systeme uneingeschränkt zur Verfügung stehen und andererseits sollen neue Technologien getestet und eingeführt werden.
Bei sehr großen Unternehmen ist die Situation etwas entspannter, da sie sich einen ganzen Stab an Spezialisten leisten können, die sich um alle Belange der IT kümmern. Bei kleinen und mittelständischen Unternehmen ist der Druck hingegen ungleich höher. Sie verfügen nicht über die nötigen Ressourcen und müssen sich andere Wege suchen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Eine Lösung sind Managed Services von externen Dienstleistern, die ganze Teile der IT nicht nur auf ihren Systemen hosten, sondern den Betrieb samt Wartung übernehmen.
Der globale Managed Services-Markt boomt und wird insbesondere in den USA und Europa innerhalb der nächsten Jahre stark wachsen. Grund ist das Bedürfnis der Industrie nach herstellerunabhängigen Diensten und Experten. Ziel ist es, die enorme Komplexität heterogener Rechenzentren zu managen und gleichzeitig Ressourcen innerhalb des Unternehmens freizumachen. Expertenschätzungen zufolge reduzieren Managed Services die hausinternen IT-Kosten um 30 bis 40 Prozent und verbessern gleichzeitig die Effizienz um mehr als 50 Prozent. Laut Prognosen wird sich der Markt von über 100 Milliarden in 2014 auf bis zu 200 Milliarden Dollar in 2019 entwickeln.
Auch viele deutsche Unternehmen stehen dieser Art von Dienstleistung interessiert gegenüber. Durch sie können bestimmte IT-Bereiche teilweise oder komplett an Drittfirmen ausgelagert werden. Somit hat die IT-Mannschaft genügend Zeit, sich um die wesentlichen Komponenten des laufenden Betriebs zu kümmern.
Soweit die Theorie. Doch wo genau sollte man mit Managed Services ansetzen und welche Bereiche eignen sich? Eine Vielzahl an Dienstleistern preist Angebote an, die vom klassischen Outsourcing über das Outtasking bis hin zu Cloud-Services reichen. Für Unternehmen ist es schwierig und aufwändig, die richtigen Dienstleister und die für sie passenden Services aus der Angebotsfülle herauszufiltern.
Gut vorbereitet ist halb gewonnen
Damit Managed Services nicht zum "Managed Nightmare" werden, ist es für Unternehmen wichtig, klar zu definieren, welche Teile der IT überhaupt für eine Vergabe nach außen zur Disposition stehen. Aus ganz unterschiedlichen Gründen eignen sich nicht alle Bereiche für Managed Services. Eine der entscheidenden Fragen ist beispielsweise, ob die IT unmittelbar zum Kern und damit zum laufenden Betrieb des Unternehmens beiträgt. Datenbanken, Anwendungen sowie die dazugehörige Hardware, welche den Produktionsbetrieb sicherstellen, könnten einerseits so wichtig sein, dass sie vielleicht besser inhouse betrieben werden. Auf der anderen Seite könnten bei kleineren Unternehmen gerade die Wichtigkeit und Zuverlässigkeit von Kernapplikationen der Grund dafür sein, diese in ein Managed Services-Modell zu überführen, um einen gut gewarteten 24x7-Betrieb zuverlässig zu garantieren.
Ein weiterer Aspekt sind rechtliche Vorschriften. Eignen sich Applikationen und Daten aus gesetzlicher Sicht für Managed Services? Werden beispielsweise persönliche Daten oder gar Kreditkartendaten vorgehalten und dürfen diese national, europaweit oder gar weltweit gespeichert und verwaltet werden? Eine genaue Prüfung dieser Sachverhalte gibt schnell Gewissheit darüber, ob sich diese Bereiche für Managed Services eignen und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen. In einem weiteren Schritt sollten sich IT-Verantwortliche in Unternehmen Gedanken darüber machen, welche Teile der IT die größten Schwierigkeiten machen und ob diese entweder aus eigener Kraft optimiert werden, sobald andere Bereiche durch Managed Services entlastet sind, oder ob die Problembereiche nicht gleich von spezialisierten Dienstleistern betreut werden können. Zu guter Letzt stellt sich natürlich die entscheidende Frage, welcher Dienstleister am besten zum Unternehmen passt. Soll es ein deutsches Unternehmen mit lokalen Ansprechpartnern sein oder ist ein großer internationaler Dienstleister mit weltweiten Service-Netzen die bessere Wahl?
Die Antworten auf die folgenden Fragen können Unternehmen dabei helfen, den passenden Dienstleister für zu identifizieren: