Für die Normungsgremien gab es verschiedene Gründe, dass die Parameter für die elektrische Performance auf einen bestimmten Wert festgelegt wurden. Die ISO ihrerseits entschied sich für strengere Spezifikationen, die zu erfüllen sind, um die benötigte Übertragungsleistung in den Übertragungskanälen bereitzustellen, was eine Reihe von neuen Problemen aufwarf. Für viele Hersteller war es ein Leichtes, durch Modifikationen an bestehenden Produkten die von der TIA geforderte Komponentenperformance zu erzielen. Dagegen haben sie die ärgsten Schwierigkeiten, das erwartete Niveau zu erreichen, das durch die Anforderungen der ISO-Norm gesetzt wird, sobald diese verabschiedet ist.
„Aus Sicht der Hersteller von Verkabelungssystemen ist es oft möglich, die Übertragungsleistung bereits vorhandener Produkte mit relativ simplen Modifikationen, wie zum Beispiel einer in die Leiterplatte der Buchse integrierten Kompensationsschaltung, zu verbessern. Ganz ohne Frage ist das eine weitaus einfachere und kostengünstigere Methode, als ein komplett neues Steckverbindersystem zu entwickeln. Und da jedes Business Kosten sparend arbeiten muss, wird eben die kostengünstige Variante bevorzugt“, ergänzt Breuer.
Unter diesen Voraussetzungen haben sich die Hersteller zu der schwierigen Entscheidung durchgerungen, der Konformität zu den TIA-Standards Vorrang vor den ISO-Anforderungen zu geben. In einigen Fällen sind die Komponenten TIA-konform. Es ist allerdings genauso möglich, sie in ISO-konformen Klasse-EA-Channels einzusetzen. „Für den Moment ist diese Herangehensweise effektiv, da kein Hersteller eine absolute Konformität mit den Komponenten- und Link-Spezifikationen der ISO beanspruchen kann, solange diese noch nicht endgültig verabschiedet ist“, so Breuer. Demzufolge ist die einzige vergleichbare Performance die des Channels.
In der Standardisierung wird grundsätzlich zwischen Komponenten und Systemen unterschieden. ANSI/TIA/EIA behandelt in seinen Normen sowohl Einzelkomponenten, Kabel und Anschlusstechnik sowie die Systemlösungen, eingeteilt nach Kategorien. Aber auch Applikation, Messtechnik und Installationsempfehlungen werden aufgeführt. ISO/IEC unterscheidet dagegen Komponenten durch Einteilung in Kategorien und benennt Systeme in Klassen.