Hohe Margen und keine Wearable Devices

LG und das Gerangel im Premium-Segment

7. Oktober 2013, 15:09 Uhr | Stefan Adelmann

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

»Erfolg im Premium-Segment«

Oliver Kinne, Sales und Marketing Director Mobile Communication bei LG (Foto: LG)
Oliver Kinne, Sales und Marketing Director Mobile Communication bei LG (Foto: LG)

Neben dem Geschäft über Netzbetreiber, CE-Märkte und Kooperationen sieht sich LG aber auch weiterhin ganz klar im Fachhandel. Hier geht das Unternehmen von einem Marktanteil zwischen 15 und 20 Prozent aus. »Vor wenigen Jahren waren LG Mobiltelefone nicht für besonders attraktive Handelsmargen bekannt«, sagt Kinne. »Mit dem neuen Produkt-Portfolio kann der Handel aber wieder richtig Geld verdienen.« Und das laut Kinne, obwohl der mobile Markt hierzulande an einer Sättigungsgrenze angekommen ist. Zwar soll es eine Stagnation bei den Absatzvolumina geben, jedoch nicht bei den Durchschnittspreisen. Hier könne man von einem Wachstum von bis zu 20 Prozent ausgehen. »In Deutschland gibt es eine sehr starke Nachfrage nach Flaggschiff-Produkten«, erklärt der Sales und Marketing Director. Um diese besser in den Markt zu bringen, plant LG in Zukunft eine weitere Stärkung des eigenen Brands. Das soll laut Kinne über Shop im Shop-Konzepte, Produkt-Bundles und stärkere Präsenz am POS gelingen. Dafür seien jedoch die geeigneten Partner mit der nötigen Fläche und der entsprechenden Kompetenz gefragt. LG müsse dagegen als Hersteller klare Konzepte liefern. Zu diesen zählt nach eigenen Aussagen jedoch derzeit kein Flagship-Store im Sinne von Apple und Google – Partnerschaften stehen hoch im Kurs.

Sind für die komplexeren Konzepte eher die langjährigen Partner gefragt, die laut Michael Wilmes, Senior Manager Public Relations bei LG, »kontinuierlich mit dem Unternehmen gewachsen sind«, ist aber auch »verdammt viel Luft nach oben für neue Partnerschaften.« Derzeit soll es rund 20.000 Verkaufsstellen geben, von denen LG lediglich mit 5.000 zusammenarbeitet. Laut Oliver Kinne gilt es in Zukunft auch den Rest zu erschließen und Konvergenzen sowie Synergien zu nutzen. Nach dem B2C- will LG das B2B-Geschäft fokussieren und damit einhergehend auch neue Kanäle nutzen. Besonders Partnerschaften für das Lösungsgeschäft sind laut Wilmes denkbar.

Wachstum kann aber nur stattfinden, wenn sich auch der entsprechende Markt entwickelt. Einer der wichtigsten Treiber für das Mobile Geschäft ist laut Kinne der Verbindungsstandard LTE. Hier hat Deutschland aber noch Nachholbedarf. »Mit dem Ausbau der Netze sind wir zufrieden, allerdings nicht mit der aktuellen Nachfrage«, erklärt der Sales und Marketing Director. In Sachen neuer Technologien sei beispielsweise der asiatische Markt deutlich weiter. Hierzulande müssten sowohl die Netzbetreiber für eine bessere Kommunikation mit dem Kunden sorgen, als auch die Hersteller das entsprechende Produktportfolio liefern. Andere Wachstumsfaktoren sehen Wilmes und Kinne in NFC-Payment und neuen Display-Technologien. Wearable Devices wie Smartwatches und die damit einhergehende Erweiterung der Handys spielen dagegen noch keine Rolle. »Bei den Produkten, die wir bisher gesehen haben, sehen wir keinen echten Mehrwert für den Nutzer«, erklärt Wilmes.


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