Der Telefonhersteller Gigaset AG hat jetzt eine Gesamtvereinbarung mit den Arbeitnehmervertretern zum Abbau von 279 Arbeitsplätzen an den Standorten München und Bocholt beschlossen. Das sind weniger Stellen als bislang genannt.
Ursprünglich sollten 355 Arbeitsplätze in Deutschland wegfallen, doch durch weitere Kürzungen von Sach- und Dienstleistungskosten kann das Sparziel von jährlich mindestens 30 Millionen Millionen auch durch den Abbau von weniger Arbeitsplätzen als ursprünglich erreicht werden. Der jetzt besiegelte Abbau soll über die Gründung einer Transfergesellschaft erfolgen. Konkret werden nun 207 Stellen am Standort Bocholt und 72 Stellen am Standort München gestrichen.
Das Kosten- und Effizienzprogramm war notwendig geworden, nachdem Gigaset aufgrund der Eurokrise und des starken US-Dollars einen Ergebnisrückgang im ersten Halbjahr 2012 hinnehmen musste. Das frühere Siemens-Tochterunternehmen beschäftigt weltweit rund 1.700 Menschen.
Gigaset wird im Rahmen der Neuausrichtung künftig aus drei Geschäftsbereichen bestehen: Consumer Products (Kerngeschäft), Business Customers (Geschäftskunden) und Home Networks (Smart Home Lösungen). Alle neuen Business Units sollen künftig weitgehend selbstständig unternehmerisch tätig sein. Dies soll die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens verbessern und künftiges Wachstum ermöglichen.
Die drei Geschäftsbereiche werden ab dem kommenden Jahr Teil eines geplanten neuen Produktzentrums in Düsseldorf sein, wo sie von der Nähe zum Produktionsstandort Bocholt profitieren sollen. Dort sollen 34 Stellen geschaffen werden. Gigaset verspricht sich erhebliche Effizienzeffekte durch die optimierte geografische Aufstellung der Bereiche.