Macht die Frequenzauktion die Mobilfunker arm?

25. Mai 2010, 16:20 Uhr | Claudia Rayling

Als im Jahr 2000 die UMTS-Frequenzen für sage und schreibe 50 Milliarden Euro unter den Hammer kamen, erwartete man sich ein rauschendes Geschäft. Die nüchterne Realität waren Kurseinbrüche an der Börse. Droht der Telekombranche nach der aktuellen Versteigerung jetzt eine weitere Pleite?

Die Euphorie über den Erwerb eines zusätzlichen Frequenzspektrums und das damit erwartete viel versprechende Geschäft mit neuen lukrativen Diensten war 2000 ungebremst. Doch die Ernüchterung folgte auf dem Fuße. Der Grund: Die sechs bietenden Netzbetreiber waren durch die hohen Investitionen finanziell geschwächt - die Schuldenlast stand letzten Endes in keinem Verhältnis zum Profit aus dem Mobilfunkgeschäft, das ohnehin lange auf sich warten ließ. Zwei UMTS-Anbieter - Mobilcom (France Telecom) und Quam (Sonera/Telefónica) - warfen das Handtuch. Sie hatten alleine 15 Milliarden fehlinvestiert. Und auch andere hatten Milliardenverluste zu verzeichnen.

Warum? De facto war der mobile Datenverkehr den meisten Kunden schlichtweg noch zu teuer, die Umrüstung der Infrastruktur ließ auf sich warten, ebenso wie die erforderlichen Endgeräte. Und auch die Konkurrenz schlief nicht: Neue Technologien wie WLAN konnte UMTS - zumindest lokal begrenzt - Paroli bieten. Heute hat sich die Situation zugunsten von UMTS gebessert: Angaben des Branchenverbandes Bitkom zufolge wurden zum Jahreswechsel rund 24 UMTS-Anschlüsse in Deutschland gezählt - gut 50 Prozent mehr als im Vorjahr.

 


  1. Macht die Frequenzauktion die Mobilfunker arm?
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