Innerhalb einer EIM-Plattform können zum einen Informationen mit einer strukturierten Dynamik abgebildet werden. Hierzu zählen digitalisierte Dokumente und Prozesse sowie Angaben zu statischen Merkmalen eines Objekts. All diese Informationen sind klassisches Hintergrundwissen über etwa ein Gebäude, eine Maschine oder eine Person. Zum anderen können Professionals über die Plattform Angaben abrufen, die einer unstrukturierten Dynamik unterliegen und in der Regel einer Entscheidungsfindung dienen.
Diversität: Integration in die Applikationslandschaft
Aufgrund der großen Vielfalt von Informationsquellen innerhalb eines Unternehmens, ermöglicht eine EIM-Plattform die einfache Integration komplementärer Applikationen. Auf diese Weise wird die Diversität der Quellen in einem ganzheitlichen Informationsnetzwerk gebündelt. Spezifische Systeme, die allein für eine Anwendung gedacht sind, etwa eine CRM-Datenbank für die Verwaltung von Kundendaten, werden mit der Zeit überflüssig. Durch die Vernetzung mit Komponenten anderer Softwareanbieter, machen sich Unternehmen unabhängig von einem einzelnen Lieferanten und einer All-in-one-Lösung. Stattdessen kann die Plattform agil um neue Applikationen und Services erweitert beziehungsweise geändert werden. Eine EIM-Plattform, die zudem wie Docker Containers und Kubernetes auf einer State-of-the-Art-Technologie basiert, kann außerdem On-Premises installiert oder aber über eine Public Cloud, Private Cloud oder Hybridform genutzt werden.
Subjektivität: Von Mustererkennung und Vorhersagbarkeit
Der dritte Komplexitätsfaktor eines modernen Informationsmanagements ist die Subjektivität in Form von Content-Analysen. Anhand derer können Verhaltensmuster ausgelesen werden, um eine Grundlage für zukünftige Reaktionen zu schaffen. Nach dem Prinzip von Machine Learning und Deep Learning bilden in einer EIM-Plattform also vorherige Erfahrungen die Basis einer Mustererkennung, um im Sinne des Unternehmens die richtigen Entscheidungen zu treffen. Auf diese Weise lässt sich schneller analysieren, was in welcher Zeit machbar ist, sodass Ressourcen zukünftig bereits im Vorhinein anders verteilt werden können, um definierte Ziele zu erreichen.
Die Mitarbeiter mitnehmen
Die gesellschaftlichen Entwicklungen führen dazu, dass auf Unternehmensebene Schnelligkeit gefragt ist: Wer auf der zweiten digitalen Welle mitreiten will, darf nicht warten, dass sie einen mitnimmt, sondern sollte aktiv aufspringen. Und dabei sollte man auch an jeden Mitarbeiter denken. Denn digitalisierte Prozesse werden nur dann erfolgreich etabliert, wenn sie im Sinne von Usability und Transparenz von jedem Professional akzeptiert und umgesetzt werden. Gegenüber Neuheiten offen zu sein, wird ihnen erleichtert, indem sie mithilfe einfacher Mittel Regie über die eigenen Tätigkeiten führen und dabei ihre individuellen Informationsbedürfnisse befriedigen können.
Eine EIM-Plattform kann ein derartiges Mittel sein, da sie es dem Professional auf technologischer Ebene ermöglicht, eigenverantwortlich, nachhaltig und verantwortungsvoll mit allen benötigten Informationen in ihrem dynamischen Kontext zu handeln. Dazu wird der relevante Content für jeden Professional entsprechend seiner Rolle aus der Vielzahl an unterschiedlichen Informationsquellen gefiltert. Durch die Vernetzung der Applikationen untereinander werden Datensilos vermieden; durch die Fokussierung auf zentrale Tätigkeiten steigt die Arbeitsgeschwindigkeit innerhalb des Unternehmens. Starre, eingeschränkte IT-Produkte weichen somit einer spezifischen, auf die Informationsbedürfnisse des Einzelnen ausgerichteten Technologie. Und wenn erst einmal intern der Vorteil eines zugeschnittenen und kontinuierlich verbesserten Services angekommen ist, können Ideen entwickelt werden, um Kunden das Prinzip „nutzen statt kaufen“ in Form von neuen Geschäftsmodellen anzubieten.
Jos Bischoff ist Geschäftsführer von BCT Deutschland