Auch die Kooperationen zwischen lokalen TK-Anbietern mit Kommunen, Regionalgesellschaften, Integratoren, Stadtwerken oder überregionalen Energieversorgern zeigen erste positive Ergebnisse. Es ist für alle Seiten wichtig, eine so genannte Win-Win-Situation zu erarbeiten. Das Odenwald-Projekt ist ein gutes Beispiel für ein gelungenes Kooperationsmodell. In diesem Projekt installiert ein Tochterunternehmen der Odenwald-Regional-Gesellschaft die Technik. Die Netzplanung, die Bauausführung sowie die Dokumentation erfolgen durch einen Infrastruktur-Komplettanbieter. Ein TK-Dienstleister betreibt das Netz und vermarktet die Dienste. Die Einwohner von 15 Odenwald-Gemeinden erhalten so schnelle Anschlüsse über VDSL2-Technologie mit bis zu 50 MBit/s mit der Perspektive, später auf FTTH upgraden zu können.
Eine große Rolle beim Glasfaserausbau spielen die vielen Stadtwerke und Energieversorger, die derzeit in Vorleistung gehen und ihr Glasfasernetz erweitern. Es ist damit zu rechnen, dass es in wenigen Jahren viele gut ausgebaute, glasfaserbasierte Breitbandinseln geben wird. Open-Access-Modelle werden dazu beitragen, die Netze rentabler zu gestalten und den Investitionsrückfluss zu beschleunigen. Oft erreicht ein regionaler Diensteanbieter eine Marktpenetration von 20 bis 30 Prozent. Nutzen weitere Diensteanbieter das optische Zugangsnetz für die Anbindung ihrer Kunden, kann die Netzauslastung auf deutlich über 50 Prozent getrieben werden.
Dabei zeichnet es sich aus technischer Sicht ab, dass es eine Netzzusammenschaltung auf der Schicht 2 (Ethernet) geben wird. Denn diese Zusammenschaltung garantiert die maximale Dienste-Flexibilität für alle Beteiligten. Um einen einheitlichen Standard für die Netzzusammenschaltung zu schaffen, haben sich, initiiert von der Bundesnetzagentur, Vertreter der Carrier und Systemanbieter in einem Arbeitskreis auf eine Interoperabilitätsvereinbarung verständigt, die voraussichtlich Ende 2011 verabschiedet wird. Mit dieser Basis wird die Nutzung von Open-Access-Netzen für Diensteanbieter einfacher werden, da die Rahmenbedingungen zum größten Teil vordefiniert sind.
Fazit: Der Ausbau von FTTC-Netzen mit VDSL-Anschlüssen kann ein kommerziell sinnvoller Zwischenschritt zur flächendeckenden Erschließung mit Glasfasernetzen sein. Dabei können sowohl im FTTC- als auch im FTTH-Ausbau Kooperationsmodelle eine sinnvolle Strategie sein, um die erforderlichen Investitionen zu stemmen und zu einer nachhaltigen TK-Infrastruktur zu gelangen.